Internationale Jugendarbeit kann in unterschiedlichen Formaten und mit nahezu allen Ländern der Welt durchgeführt werden.
Je nach Partnerland stehen verschiedene Förderprogramme und Zuwendungsgeber zur Verfügung.
Die Deutsche Sportjugend verwaltet als mitverantwortliche Zentralstelle Mittel aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) und der bilateralen Jugendwerke. Diese Fördermittel können von den Mitgliedsorganisationen der Deutschen Sportjugend und deren Untergliederungen in Anspruch genommen werden.
Darüber hinaus gibt es weitere Möglichkeiten, Zuschüsse für internationale Begegnungen über Kommunen, Bundesländer, Bund, Europa zu beantragen. Beispielhaft nennen wir hier die Förderprogramme Erasmus+ und Teams up! sowie Mittel aus Stiftungen bzw. private Mittel, z. B. von der Deutsch-Türkischen Jugendbrücke, um die sich Träger bemühen können.
Im Bereich der Europäisierung bieten sich die Programme Erasmus+ Sport und Erasmus+ Jugend als gute Einstiegsformate an. Mit Erasmus+ Sport können Fachkräfte im Sport als Einzelperson oder in einer Kleingruppe (bis zehn Personen) europäische Kolleg*innen in Europa besuchen. Bei einem Job-Shadowing oder Praxis-Einsatz können Erfahrungen ausgetauscht, Kontakte geknüpft und europäische Netzwerke für die eigene Organisation aufgebaut werden. Liegt der Projektfokus auf jungen Menschen (13 bis 30 Jahre) und internationalen Begegnungen mit mehreren Partnern, dann bieten sich Jugendbegegnungen mit dem Erasmus+ Jugend-Programm an. Mit dem Förderprogramm Europäisches Solidaritätskorps können junge Menschen (18 bis 30 Jahre) aus dem europäischen Ausland als Freiwillige in einer Sportorganisation aufgenommen oder ins Ausland entsendet werden, um mehr Europa in den Sportverein oder Verband zu holen. In allen drei Programmen berät und unterstützt die Nationale Agentur JUGEND für Europa.
Die Informationen und Unterlagen auf dieser Homepage stellen ausschließlich die Förderprogramme dar, für die die Deutsche Sportjugend als Zentralstelle fungiert. D. h., die Förderprogramme, deren Mittel direkt über die Deutsche Sportjugend beantragt und abgerechnet werden (Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) und Jugendwerke).
Über die dsj können Bundesmittel aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) sowie Fördermittel verschiedener Jugendwerke (das Förderprogramm orientiert sich immer am Partnerland) beantragt werden. Die Informationen und Unterlagen zur Förderung von internationalen Begegnungen stellen ausschließlich diese beiden Fördermöglichkeiten dar.
Alle weiteren genannten Finanzierungsmittel müssen über den Verein eigenständig eruiert werden. Wir bitten um Verständnis, dass die dsj hierzu keine Beratungsleistung anbieten kann.
Förderformate und Anforderungen der Förderprogramme des Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) bzw. der Jugendwerke
- Bi-, tri- oder multilaterale Jugendbegegnungen und Fachkräfteprogramme
- im In- und Ausland
- in Kooperation mit einer Partnerorganisation
- nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit (die Begegnungen finden abwechselnd in allen Partnerländern statt)
- Hospitationen und Praktika für Fachkräfte der Jugendhilfe in Deutschland und/oder dem Partnerland
- Kleinaktivitäten im Kontext der internationalen Jugendarbeit
- Vor-/Nachbereitungs- bzw. Auswertungstreffen
Jugendbegegnungen
- alle Jugendlichen aus Deutschland und dem Ausland nehmen gemeinsam am Programm teil. Hierbei stehen der interkulturelle Austausch und das interkulturelle Lernen im Vordergrund. Idealerweise steht die Auseinandersetzung mit einem konkreten Thema im Mittelpunkt der Begegnung.
Fachkräfteprogramme
- haben einen unmittelbaren thematischen Bezug zur Kinder- und Jugendarbeit oder dienen der Anbahnung einer Jugendbegegnung. Der fachliche Bezug muss sowohl für das Programm als auch bei den Teilnehmenden vorhanden sein.
Hospitationen und Praktika
- als länger angelegte Projekte für Fachkräfte der Jugendhilfe, die Einzelpersonen vertiefende Einblicke in die Arbeit der Partnerorganisation ermöglichen sollen.
Kleinaktivitäten
- sind Projekte im Rahmen der internationalen Jugendarbeit, die Anliegen, Erfahrungen, Ergebnisse und Erfolge der Begegnungen auf vielfältige Weise abbilden. Es sind Projekte, die die Voraussetzungen einer Begegnung nicht vollständig erfüllen, aber inhaltlich in engem Zusammenhang mit dem internationalen Austausch stehen. Z. B. Publikationen, Ausstellungen, Druckerzeugnisse, Online-Projekte und andere offene Veranstaltungen.
Kleinaktivitäten als Medienprojekte (nur KJP verschiedene Länder)
- sind Aktivitäten zur Konzeption, Gestaltung, Weiterentwicklung oder Anpassung sowie Wartung von Medien, wie z. B. die Erarbeitung und Herausgabe von Informationsmaterialien, Arbeitshilfen, Fachzeitschriften und Medien sowie fachliche und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit von bundeszentraler und überregionaler Bedeutung.
Vor-/Nachbereitungs- bzw. Auswertungstreffen (nur Polen und Frankreich)
- als unmittelbare Vor- und Nachbereitung der internationalen Jugendbegegnung
Je nach Länderkonstellation können die Fördermöglichkeiten leicht variieren. Grundsätzlich bestehen Regelungen bezüglich der Dauer, der Teilnehmer*innen-Zahlen und der Fördersätze.
Zusätzlich bestehen weitere Fördermöglichkeiten, z. B. aus Mitteln der Europäischen Kommission sowie je nach Bundesland aus Landesmitteln, für die die Deutsche Sportjugend keine Zentralstelle ist.
Richtlinien und Fristen
Bei der Beantragung von Fördermittel sind Richtlinien und Fristen zu beachten, die je nach Förderprogramm variieren können und unter den jeweiligen Förderprogrammen zu finden sind.
Nicht geförderte Maßnahmen
Reine Wettkampf- oder Turnierbegegnungen, Trainingslager sowie touristische Fahrten oder Freizeit- und Erholungsmaßnahmen ohne Begegnungscharakter.