Vorbereitung

Vorlesen

Vorbereitung

Die administrative und logistische Vorbereitung einer Jugendbegegnung sind mit ausschlaggebend für den Erfolg der Maßnahme und die Zufriedenheit der Teilnehmenden.

Die nachfolgenden Ausführungen geben Ihnen eine grobe Orientierung und Anhaltspunkte zur Organisation von internationalen Jugendbegegnungen.

Diese Checkliste dient als Hilfestellung und bildet eine Struktur, sodass alle relevanten Punkte bei der Planung und Organisation von Jugendbegegnungen beachtet werden.

Durch Anklicken erkläre ich mich damit einverstanden, dass Inhalte von YouTube angezeigt werden. Dadurch könnten personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Rahmenbedingungen festlegen

Mit der Partnerorganisation folgende Aspekte gemeinsam festlegen:

  • Ort: Im Partnerland/Im eigenen Land
  • Datum/Zeitpunkt (dabei sind Jahreszeit im Partnerland/im eigenen Land, sowie die Schul- oder Ferienzeiten zu beachten)
  • Dauer
  • Evtl. Schulbefreiung für Teilnehmende beantragen

Unterkunft und Verpflegung
  • Art der Unterbringung klären (Gastfamilien oder gemeinsame Gruppenunterkunft)
  • Rechtzeitig buchen bzw. Gastfamilien finden
  • Verpflegung organisieren und dabei Essensgewohnheiten berücksichtigen

Reise und Transport
  • Sich über die Einreisebestimmungen und möglichen Beschränkungen (Visa, Reisewarnung…), die für das jeweilige Land beachtet werden müssen, informieren
  • Geeignete Reisemöglichkeiten für die An- und Abreise eruieren sowie nach Transportmitteln vor Ort recherchieren. Dabei sind die Aspekte der Nachhaltigkeit zu berücksichtigen und es sollte, wenn möglich, auf Busse und Bahnen zurückgegriffen werden

Finanzierung

Nachdem die Idee, eine internationale Begegnung durchzuführen, zum Vorhaben geworden ist, ist es an der Zeit, sich um die Finanzierung zu kümmern. 

Für die Finanzierung einer internationalen Begegnung reichen die verbands-/vereinseigenen Mittel oftmals nicht aus. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich frühzeitig über weitere Finanzierungs-/Fördermöglichkeiten zu informieren. 

Für internationale Jugendbegegnungen gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten, die unterschiedlichen Anforderungen und Fördergrundsätzen entsprechen. Genauere Informationen über Fördermöglichkeiten durch die dsj finden Sie unter „Service“

Öffentliche Mittel/Fördermittel
  1. Zuschüsse aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) 
  2. EU-Mittel für bi-, tri- oder multilaterale Programme (EU-Programm JUGEND IN AKTION) 
  3. Landesmittel, kommunale oder regionale Mittel 
  4. Zuschüsse privater Stiftungen 
  5. Zuschüsse der Jugendwerke 

Bei öffentlichen Mitteln ist zu bedenken, dass es hier in aller Regel Antragsfristen gibt, die einzuhalten sind. Die Antragstermine liegen oftmals im Jahr vor der Begegnung. Außerdem können nur Projekte zur Bezuschussung beantragt werden, die noch nicht begonnen oder bereits durchgeführt worden sind. 

Hier heißt es also, sich frühzeitig über die Modalitäten und Fristen zu informieren. 

Öffentliche Mittel/Fördermittel sind in der Regel Teilfinanzierungen, d. h. ein gewisser Eigenanteil des Verbandes/Vereins ist notwendig. Außerdem reicht die Förderung im Allgemeinen nicht aus, um alle Kosten zu decken. 

Dennoch ist es wichtig, das finanzielle Risiko für den durchführenden Verband/Verein so gering wie möglich zu halten und möglichst unterschiedliche Geldquellen zu berücksichtigen. 

Stichwort „Mischförderung“ 

Sollten Gelder aus verschiedenen öffentlichen Quellen/unterschiedliche Fördermittel beantragt werden, muss geprüft werden, ob dies zulässig ist (manche öffentlichen Zuschüsse schließen sich gegenseitig aus – in der Regel sind dies Mittel aus unterschiedlichen Fördertöpfen des Bundes). Hier ist die dsj behilflich und berät gerne. 

Eigenmittel des Vereins

Um eine Begegnung als Verband/Verein umzusetzen muss dies vorher mit den zuständigen Gremien geklärt werden. In diesem Rahmen muss auch geprüft werden, ob und in welcher Höhe Eigenmittel eingesetzt werden sollen und können. 

Eine Bezuschussung aus öffentlichen Mitteln/Fördermitteln setzt in aller Regel einen gewissen Eigenanteil des durchführenden Vereins voraus.  

Diese Eigenmittel können aber auch durch Teilnehmendenbeiträge eingebracht werden. 

Teilnehmendenbeiträge

Die Teilnehmer*innen sollen möglichst einen finanziellen Beitrag zu dem Projekt leisten. Dadurch wird deutlich, dass die Jugendbegegnung nicht kostenlos und selbstverständlich ist und nur mit einem Beitrag aller durchgeführt werden kann.

Spenden/Sponsoring
  • Geldspenden
  • Sachspenden/Geldwerte Leistungen (Materialien, Leih-Fahrräder, Räume, Technik z. B. von ortsansässigen Unternehmen)

können ohne Weiteres mit öffentlichen Mitteln/Fördermitteln kombiniert werden.

Oftmals sind ortsansässige Unternehmen bereit, einen - wenn auch kleinen - Beitrag zu einer internationalen Begegnung zu leisten.

Crowd Funding

Es besteht auch die Möglichkeit, eine Crowd Funding Kampagne für das Projekt zu starten.

Private Stiftungen

Je nachdem, mit welchem Partnerland oder zu welchem Schwerpunktthema das Projekt durchgeführt wird, könnten private Stiftungen als weitere Geldgeber in Frage kommen.

Auch hier ist ein Antragsverfahren notwendig.

Weitere Tipps
  • Über die dsj können Bundesmittel aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) sowie Fördermittel verschiedener Jugendwerke (das Förderprogramm orientiert sich immer am Partnerland) beantragt werden. Informationen zu den Fördermöglichkeiten finden Sie unter „Service“​​​​​​​.
  • Alle weiteren genannten Finanzierungsmittel müssen über den Verein eigenständig eruiert werden.
  • Stichwort: „Überfinanzierung“: Wichtig ist, den Kosten- und Finanzierungsplan möglichst genau zu kalkulieren. Es ist zu bedenken, dass mit dem Projekt kein Gewinn gemacht werden darf – sollten die Einnahmen die Ausgaben übersteigen, würde dies zu einer Kürzung der öffentlichen Mittel/Fördermittel führen.
  • Informationen zum Thema der Finanzierung aus öffentlichen Mitteln/Fördermittel gibt es im Tutorial.

Recht, Versicherung und Haftung
  • Diese Themen sind ebenfalls in die Überlegungen bei der Vorbereitung einer Jugendbegegnung mit einzubeziehen.
  • Dabei ist es wichtig, sich auch mit den gesetzlichen Jugendschutzregelungen zu befassen.
  • Gegebenenfalls müssen zusätzliche Versicherungen abgeschlossen werden.

Wichtige Dokumente anfordern: Elternerlaubnis, medizinische Auskünfte, Bilderrechte. Eine Vorlage ist in der Rubrik „Arbeitshilfe und Materialien“ zu finden.

Krisen- und Notfallplan
  • Um auch auf unvorhersehbare Situationen vorbereitet zu sein und in Notfallsituationen sicher reagieren zu können, empfiehlt es sich, im Vorfeld einen Krisen- und Notfallplan zu erstellen.
  • Die dsj hat eine Vorlage zum Krisen- und Notfallplan erstellt die, in der Rubrik „Arbeitshilfe und Materialien“ zu finden ist.

Schutzkonzept

Bei internationalen Begegnungen entstehen neue, besondere Freundschaften und Beziehungen zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, den Betreuerinnen und Betreuern sowie den Gastfamilien. Die Sportorganisationen tragen dabei eine hohe Verantwortung für das Wohlergehen aller Beteiligten. Deshalb ist es wichtig, eine Kultur des Hinsehens und der Beteiligung zu schaffen. Um die Begegnung bestmöglich vorzubereiten, gehört deshalb auch die Entwicklung eines gemeinsamen Schutzkonzeptes dazu. Im Schutzkonzept werden Regeln und Vorgehensweisen festgehalten, die dem Schutz aller Beteiligten dienen.

Weitere Informationen und Vorlagen zum Schutzkonzept finden Sie unter Arbeitshilfe & Materialien auf der dsj Website zum Kinder- und Jugendschutz.

Vorbereitung der Teilnehmenden

Eine Jugendbegegnung kann nicht ohne Teilnehmenden stattfinden. Deshalb sollten Sie sich zeitnah um die Teilnehmendengewinnung kümmern, indem Sie die Begegnung im Verein/Verband ausschreiben.

Zusammen mit den Jugendlichen findet ein Vorbereitungstreffen statt, um alle wichtigen Aspekte der Maßnahme gemeinsam zu besprechen. Außerdem kann ein Infoabend für die Eltern organisiert werden, um die Rolle und Erwartungen an die Eltern zu klären. Dies kann beispielsweise der Unterstützungsbedarf bei Transporten, der Verpflegung oder die Unterbringung in Gastfamilien sein.

Vorbereitung mit der Partnerorganisation

Was kann man nun tun, damit die Partnerschaft verlässlich und erfolgreich verläuft?

  • Die Perspektive des anderen immer ernst nehmen, auch wenn sie zunächst vollkommen unverständlich scheint. Diese Haltung kann Ihnen helfen, Missverständnisse und mögliche Konflikte zu vermeiden bzw. zu entschärfen = „Partnerschaft auf Augenhöhe“
  • Persönliches Treffen mit dem Partner einplanen. Das erste gemeinsame Zusammentreffen bildet das Fundament Ihrer Partnerschaft. Deshalb sollten Sie es inhaltlich gut vorbereiten und effektiv durchführen. Dies bedeutet, Sie sollten gemeinsam konkrete Ergebnisse erarbeiten. Es geht einerseits darum, eine persönliche Beziehung aufzubauen und andererseits organisatorische und inhaltliche Absprachen zu treffen. Beides muss gleichberechtigt berücksichtigt werden. Teilweise gibt es die Möglichkeit, auch für diese Treffen eine finanzielle Förderung zu bekommen.
  • Kommunikation mit dem Partner festlegen: welche Mittel (schriftlich, Videokonferenzen), welche Sprache? Bei Bedarf können Dolmetscher*innen eingeplant werden. Auch die Nutzung eines Online-Übersetzungsprogramms kann die Kommunikation unterstützen. Aber Vorsicht, falsche Übersetzungen können schnell zu Missverständnissen führen.

Kommunikation
  • Kontaktmöglichkeiten klären
  • Kommunikation mit allen Beteiligten definieren (Teilnehmenden; Eltern; Partnerorganisation; Leitungsteam): welche Kommunikationsmittel oder-kanäle, welche Sprache?
  • Medienarbeit vereinbaren
  • Eventuell Presse informieren