Quelle: Handbuch Bundesjugendspiele

FAQ Bundesjugendspiele

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FAQ zu den Bundesjugendspielen und ihrer Reform im Jahr 2021

1. Werden die Bundesjugendspiele abgeschafft?

Nein, die Bundesjugendspiele werden nicht abgeschafft. Sie bleiben eine verbindliche schulische Veranstaltung, die jährlich durchgeführt wird. Allerdings wurden ab 2021 Änderungen eingeführt, um die Spiele kindgerechter und entwicklungsorientierter zu gestalten.

2. Warum werden die Bundesjugendspiele verändert?
Quelle: Handbuch Bundesjugendspiele

Bei den Bundesjugendspielen sollen Kinder Spaß und Freude am Bewegen und am Sport haben. Sie sollen sich dabei miteinander und mit sich selbst messen. Dafür brauchte das Format, das seit 2001 nicht geändert wurde, eine Anpassung. In der Grundschule wird daher nun verpflichtend das Format des Wettbewerbs durchgeführt. Bei der Leichtathletik sieht es z. B. wie folgt aus:

  • Erhöhung der effektiven Bewegungszeit der Kinder durch höhere Anzahl an Versuchen und Durchführung eines Vierkampfes
  • Leistungsmessung deutlich schneller (Zoneneinführung bei Sprung und Wurf und somit weniger Wartezeit für die Kinder) 
  • Vielfältige Übungen, die im Handbuch der Bundesjugendspiele hinterlegt sind, sind Vorschläge und können an den örtlichen Gegebenheiten der Schule und dem Leistungsniveau der Kinder angepasst werden
  • Sportflächen müssen nicht normiert sein (Bundesjugendspiele können auf Rasen-/Parkflächen, Schulhöfe, Sporthallen und -plätzen sowie in unterschiedlichen Schwimmbecken durchgeführt werden) 
  • relativ einfache Durchführung und Auswertung (auch über eine Auswertungs-App möglich) 

3. Spielt Leistung bei den Bundesjugendspielen keine Rolle mehr?
Quelle: Handbuch Bundesjugendspiele

Doch! Bei den Bundesjugendspielen geht es weiterhin darum, sein Bestes zu geben und die erbrachte Leistung stetig weiterauszubauen und zu verbessern. Zudem wird ein direkter Leistungsvergleich für alle Kinder z. B. über eine Zonenmessung ermöglicht. 

4. Was ist der Unterschied zwischen "Wettbewerb" und "Wettkampf"?

Der "Wettkampf" ist eine traditionellere Form, bei der sportliche Leistungen normiert miteinander verglichen werden. Der "Wettbewerb" hingegen ist koordinativ vielfältiger gestaltet, mit dem Ziel, die Freude an der Bewegung zu fördern. Dabei geht es darum, die motorischen Grundlagen der Kinder im Grundschulalter auszubilden und die Kinder an die Sportarten Leichtathletik, Schwimmen und Turnen heranzuführen. Ein Vergleich zu vorheriger Eigenleistung und auch zur Leistung anderer ist dabei weiterhin möglich.

5. Warum wurde der Wettbewerb eingeführt?

Der Wettbewerb wurde eingeführt, um Grundschulkindern einen spielerischen und freudvollen Zugang zum Sport zu ermöglichen. Dadurch sollen Kinder sportliche Erfahrungen sammeln und sich vielseitig bewegen.

6. Was sind die größten Vorteile der Änderungen?
Quelle: Handbuch Bundesjugendspiele

Kinder müssen nicht mehr lange warten. Die Bewegungszeit während der Spiele wurde deutlich erhöht. Talentierte Kinder haben Spaß und können sich auspowern, sportunerfahrenere Kinder lernen ihre eigene Leistung verbessern zu wollen. Zudem gibt es passende Konzept für alle Schulen, unabhängig von den örtlichen Gegebenheiten und den vorhanden Sportflächen.

7. Gibt es keine Urkunden mehr?

Doch! Von nun an wird der Fokus stärker auf das einzelne Kind gesetzt, unter anderem dadurch, dass die individuelle Leistung und der Fortschritt eine Rolle spielen. Urkunden gibt es nach wie vor als Ehren-, Sieger und Teilnahmeurkunde. Ausgestellt werden die Urkunden von den Schulen.

8. Welche Sportarten sind bei den Bundesjugendspielen vertreten?
Quelle: Handbuch Bundesjugendspiele

Die Grundsportarten sind Leichtathletik, Gerätturnen und Schwimmen. Abhängig vom Alter der Kinder und der Schulform können verschiedene Disziplinen in diesen Sportarten durchgeführt werden.

9. Dürfen Kinder mit Behinderung an den Bundesjugendspielen teilnehmen?
Quelle: Handbuch Bundesjugendspiele

Ja, die Bundesjugendspiele sind inklusiv und offen für alle Kinder und Jugendliche. Es gibt spezielle Anpassungen und Angebote, die es ermöglichen, dass auch Kinder und Jugendliche mit Behinderung teilnehmen können.

10. Warum werden die Bundesjugendspiele in den Unterricht integriert?

Die Integration der Bundesjugendspiele in den regulären Sportunterricht soll sicherstellen, dass die Kinder systematisch auf die Spiele vorbereitet werden. Dies fördert eine nachhaltige Motivation für den Sport und ermöglicht eine langfristige Entwicklung sportlicher Fähigkeiten.

11. Werden die Bundesjugendspiele bundesweit einheitlich durchgeführt?

Ja, die Bundesjugendspiele sind bundesweit einheitlich geregelt. Dennoch haben die Schulen einen gewissen Spielraum bei der Gestaltung und Durchführung, um den lokalen Gegebenheiten und Bedürfnissen der Schüler*innen gerecht zu werden.

12. Wer entscheidet über die Inhalte der Bundesjugendspiele?

Für die Bundesjugendspiele ist ein Ausschuss zuständig. Diesem Ausschuss steht ein Kuratorium vor, das über die Empfehlungen des Ausschusses entscheidet. Das Kuratorium hat drei Mitglieder:

  • Der*die Präsident*in der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder (KMK),
  • Der*die Präsident*in des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und
  • Der*die Bundesminister*in für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)

Dem Ausschuss selbst gehören neun Mitglieder an. Er setzt sich zusammen aus Vertretungen der Kommission Sport der Kultusministerkonferenz (KMK), des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) sowie Vertretungen der an den Bundesjugendspielen beteiligten Spitzenverbände, dem Deutschen Behindertensportverband (DBS), dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), dem Deutschen Schwimm-Verband (DSV) und dem Deutschen Turner-Bund (DTB), zusammen.

Die Mitglieder des Ausschusses werden von ihrer jeweiligen Institution oder ihrem jeweiligen Verband vorgeschlagen und von der Bundesministerin bzw. dem Bundesminister für Familie, Senioren, Frauen und Jugend berufen.

13. Wo finde ich weitere Antworten?