Qualitätskatalog für Bewegungskitas

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Der Qualitätskatalog für Bewegungskitas ist eine praktische Arbeitshilfe für Kitas und Kitaträger sowie unterstützendes Tool für die Beratungsstellen des gemeinnützigen, organisierten Sports. Er umfasst rund 70 Qualitätskriterien aufgeteilt in vier verschiedene Qualitätsbereiche. Einzelne Kriterien können herausgegriffen und individuell bearbeitet werden: Wie groß sollte beispielsweise das Außengelände einer Kita mit 60 Kindern sein und welche Materialien werden in einem Bewegungsraum benötigt? Wie kann auch der Flur einer Kita zu mehr Bewegung anregen und wie arbeiten Kitas am besten mit einem Sportverein und der Kommune zusammen, um das Bewegungspotential der Kita voll auszuschöpfen? Die Kriterien beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und sind mess- und bewertbar. Auf diese Weise ist es möglich, eine Kita auf Grundlage der verschiedenen Bereiche detailliert zu analysieren und sehr konkrete Empfehlungen auszusprechen, wie eine Weiterentwicklung in den einzelnen Qualitätsbereichen mit Blick auf die individuellen Gegebenheiten erreicht werden kann. Ziel ist es nicht nur, mehr Bewegung in Kitas und die gesamte Lebenswelt von Kindern zu bringen, sondern auch die ganzheitliche Entwicklung und das gesunde Aufwachsen der Kinder maximal positiv zu unterstützen.

Der Qualitätskatalog erläutert in der Einführung den Qualitätsbegriff und zeigt auf, durch was sich gute Qualität auszeichnet. Im Anschluss führt er in der Anleitung in den Qualitätsprozess, die Qualitätsspirale zur stetigen Besserentwicklung, ein und beschreibt konkret die Anwendung des Kataloges. Im Folgenden sind die vier Qualitätsbereiche im Überblick dargestellt: 

Gesamtkatalog zum Herunterladen 

Bewegungspädagogisches Konzept
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Geräte und Material
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Qualifikationsprofil pädagogische Fachkräfte
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Bewegungspädagogisches Konzept

Das für die Kita hinterlegte bewegungspädagogische Konzept schafft Klarheit, Sicherheit und Verbindlichkeit für alle an der Erziehung Beteiligten. Tragen sowohl pädagogische Fachkräfte als auch Eltern diesen Plan mit, kann er über die grundlegende Orientierung hinaus für ein fortdauerndes Engagement in Sachen Bewegung motivieren.

Der Bewegungsaspekt steht zwar im Mittelpunkt des Konzeptes, gleichzeitig spielen weitere Aspekte wie Nachhaltigkeit, Partizipation oder auch Inklusion ebenfalls eine große Rolle. Bewegung ist ein menschliches Grundverhalten, das alle Entwicklungsbereiche beeinflusst und ein interdisziplinäres Ziel sein sollte, unabhängig von der pädagogischen Ausrichtung des Kita-Trägers. Bewegung sollte folglich einerseits als zu fokussierender Entwicklungsaspekt aufgenommen werden, aber auch als übergreifendes Querschnittsthema und Instrument, um weitere Entwicklungsbereiche gezielt anzusteuern. Ein bewegungspädagogisches Konzept hilft, die Komplexität des Entwicklungsbereichs Bewegung zu vereinfachen, zu verstehen und für die tägliche Bewegungserziehung abzurufen. Seine Bestandteile sind meist mühelos integrierbar.

Im bewegungspädagogischen Konzept skizzieren Qualitätskriterien die wesentlichen Eigenschaften einer Bewegungskita. Sie ermöglichen, kindgerechte Bewegungserziehung zu erfassen. Die sieben Standards dabei sind:

  • Wissenschaftlicher Bewegungsbegriff
  • Haltung zur Bewegung, innere Einstellung, Werte
  • Verknüpfung mit anderen Entwicklungs- und Bildungsbereichen
  • Verhaltens- und Verhältnisprävention
  • Alltagsintegration von Bewegung
  • Räume, Material, Geräte
  • Bewegungspädagogische Diagnostik

Mehr Informationen gibt es im Qualitätskatalog für Bewegungskitas

Räume, Geräte und Materialien

Bewegung braucht Räume. Ihre Größe und Ausstattung bilden die Grundlage für die Bewegungsförderung. Dabei versteht der Qualitätskatalog Räume als aktiv gestaltbare und sinnlich erlebbare Elemente der Kita, die auch Einfluss auf die soziale Interaktion haben. Ist beispielsweise ein Außengelände nicht groß genug, bleibt der Bewegungsumfang gering und Kinder müssen die Anregungen für ihre kognitive und sozial-emotionale Entwicklung übermäßig teilen. Das kann zu sozialen Spannungen und Konflikten führen.

Neben der Größe spielt auch die Ausstattung eines Raumes eine wichtige Rolle. Auch ein weitläufiges Außengelände braucht Anreize, um eine quantitativ und qualitativ hochwertige Bewegungsförderung zu gewährleisten. Technische Geräte oder Naturelemente fördern beispielsweise die natürliche Neugierde von Kindern und schaffen Bewegungsaufgaben bzw. regen zu Bewegung und zum Ausprobieren an. Ein gutes Außengelände ist dabei nicht nur eine Ansammlung von Geräten, sondern ein abgestimmter, pädagogisch choreografierter und planerisch intelligent gestalteter Raum, der Meilensteine der Bewegungsentwicklung wie Greifen, Werfen, Krabbeln, Rennen, Springen, Hüpfen oder Klettern berücksichtigt und auch kulturell entwickelte Angebote zum Rutschen, Schaukeln, Wippen, Schaufeln, Baggern, Rollen und Fahren bereithält. Gleichzeitig sind „Erholungsinseln“ notwendig.

Der Gestaltung der verschiedenen Kitaräume kommt darum eine besondere Bedeutung zu. Der Qualitätsbereich „Räume, Geräte und Materialien“ enthält Standards zu den vier Raumarten „Außengelände“, „Bewegungsraum“, „Flurbereich“ und „Gruppenraum“.

Mehr Informationen gibt es im Qualitätskatalog für Bewegungskitas

Qualifikationsprofil der pädagogischen Fachkräfte

In einer Kita können die Räume noch so groß und das Material noch so modern sein – solange die pädagogischen Fachkräfte nicht aktiv an den bewegungspädagogischen Zielen mitarbeiten und hinter der Idee stehen, bleiben die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurück. Eine gute Planung sowie ein umfassendes Wissen der Beteiligten erleichtern die Umsetzung von Bewegung im Alltag der pädagogischen Herausforderungen – zum Wohle des Kindes wie der pädagogischen Fachkraft. Eine gezielte Fortbildung von Fachkräften kann Einrichtungen in puncto Bewegungspädagogik stärken.

Der Qualitätsbereich ist in die beiden Qualitätskategorien „Bewegungs- und spielpädagogische Interaktion“ und „Fortbildung bzw. berufliche Zusatzqualifikation zur Bewegungsförderung in der Kita“ unterteilt.

Mehr Informationen gibt es im Qualitätskatalog für Bewegungskitas

Vernetzung

Eine Kita kann noch so groß und gut ausgestattet sein sowie von engagiertem und kompetentem Personal betrieben werden – verhalten sich andere beteiligte Akteur*innen ignorant, fällt die Bewegungsförderung für Kinder schwer. Beispielsweise ist das „Mitnehmen“ der Eltern entscheidend, wenn es um den aktiven Weg zu Fuß oder mit dem Laufrad zur Kita geht. Die Kommune sollte mit im Boot sein, wenn die Verkehrssicherheit unmittelbar vor der Einrichtung gewährleistet sein soll. Und die Kooperation mit ansässigen Sportvereinen kann zum Beispiel Kitapersonal entlasten und zum anderen neue Aspekte körperlicher Aktivität in die Kita bringen.

Entsprechend sind dem Qualitätsbereich „Vernetzung“ in vier Teilbereichen Standards zugeordnet: „Elterliche Erziehung- und Bildungspartnerschaft“, „Partnerschaften und Kooperationen“, „spiel- und bewegungsräumliche Versorgungsqualität“ und „aktive und selbsterkundende Mobilität“.

Mehr Informationen gibt es im Qualitätskatalog für Bewegungskitas

Alle Rechte sind vorbehalten. An dem Qualitätskatalog „Kitas in Bewegung“ stehen der Deutschen Sportjugend (dsj) sowie der DFL Stiftung die alleinigen und ausschließlichen Nutzungs- und Verwertungsrechte zu. Jede nicht zugelassene Nutzung oder Verwertung bedarf der vorherigen Zustimmung der Deutschen Sportjugend (dsj) und der DFL Stiftung. Lediglich die Herstellung von Kopien für die Verwendung in Kitas sowie Downloads für den persönlichen, privaten und nicht kommerziellen Gebrauch ist erlaubt. Ferner besteht die Möglichkeit den Qualitätskatalog „Kitas in Bewegung“ auf der eigenen Homepage zu verlinken, sofern www.kitasinbewegung.de als Quelle angegeben wird und die dsj und die DFL Stiftung als Urheber genannt werden. Im Falle einer weitergehenden Nutzungsabsicht sind die Urheber unter info(at)dsj.de bzw. info(at)dfl-stiftung.de zu kontaktieren.