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Mit Eltern in Bewegung

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Erziehungs- und Bildungspartnerschaft im Sport

Eine Frau leitet Kinder beim Laufen an
Foto: dsj

Eltern sind in der Regel die wichtigsten Bezugspersonen für ihre Kinder und prägen als Vorbilder maßgeblich deren Entwicklung, Verhaltensweisen und Einstellungen – insbesondere in den ersten Jahren. Sie sind grundsätzlich die Expert*innen für ihr Kind und sind darum für Trainer*innen, Übungsleiter*innen oder pädagogische Fachkräfte wichtige Partner*innen. Richtig eingebunden und mitgenommen über Elternarbeit bzw. Erziehungs- und Bildungspartnerschaft im Sport können Eltern zu einer wichtigen Ressource werden, die die eigene Arbeit unterstützt und erleichtert.  

Im Umgang mit Eltern ist das Leitmotiv der Deutschen Sportjugend eindeutig: „Eltern stark machen“ – Eltern sollen ihre Vorbildrolle für den eigenen Nachwuchs erkennen und zum Wohle ihres Kindes nutzen. Grundsätzlich fußt Elternarbeit im organisierten Sport auf einer gleichberechtigten Basis und will motivieren, informieren, beraten und aktivieren. Reglementierungen, Belehrungen oder Anweisungen widersprechen diesem Grundgedanken einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Hauptziel der Vereinsmitarbeiter*innen ist es, eine sich gegenseitig bereichernde Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit den Eltern einzugehen. Grundlagen dafür sind das Vertrauen durch Transparenz, die Information und die Offenheit für alle Fragen, Anregungen und Kritik.  

Vorteile der Einbindung von Eltern und einer guten partnerschaftlichen Zusammenarbeit

  • Eltern fühlen sich zunehmend als Teil des Vereins, nehmen als Bereicherung am Vereinsleben teil und gestalten es mit.  

  • Eltern können Entscheidungen der Vereinsverantwortlichen besser nachvollziehen und unterstützen diese im besten Fall. Es kommt zu weniger Missverständnissen.  

  • Eltern entlasten den*die Trainer*in oder den*die Übungsleiter*in, übernehmen zunehmend eigenverantwortlich Aufgaben und werden im besten Fall zu dauerhaften ehrenamtlichen Mithelfern*innen im Sportverein.  

  • Eltern nehmen aktiv an der Freizeit ihrer Kinder teil und entwickeln ein Verständnis für die Bedeutung von Bewegung, Spiel und Sport für die Entwicklung ihres Kindes.  

  • Die Einbindung der Eltern kann sich positiv auf die Bindung ihrer Kinder an den Verein auswirken, zum Beispiel durch die Steigerung der Angebotsattraktivität oder die Zunahme des Zugehörigkeitsgefühls.

Weitere Informationen im dsj-Bewegungskalender 2023 „Mit Eltern in Bewegung“

Handlungsempfehlungen im Umgang mit Eltern:

Aufsuchen und abholen  

Eine individuelle persönliche und regelmäßige Kontaktaufnahme mit Eltern durch den*die Sportvereinsverantwortliche*n, Trainer*innen, Übungsleiter*innen etc. gerade zu Beginn der Vereinsaktivitäten von Kindern ist wichtig. Das gegenseitige Kennenlernen, das Verstehen der Bedürfnisse, der Bedenken und der Erwartungen des jeweils anderen sind für das zukünftige Miteinander und den Vertrauensaufbau eine zentrale Basis. Auch andere Eltern, die bereits länger mit dem Sportverein verbunden sind, können für neue Eltern wichtige Ansprechpartner*innen sein und beispielsweise „Elternpatenschaften“ übernehmen, um so erste Berührungsängste ggf. schneller abzubauen.  

Aktivieren  

Situationsbezogene Ansprachen, zunächst individuell, später in kleinen Gruppen, sind eine gute Möglichkeit, Eltern den Weg zum Verein(sleben) zu ebnen. Sportvereine sollten eine einladende Atmosphäre und Eltern Optionen für eine unverbindliche Teilnahme am Vereinsleben bieten, beispielsweise durch Elternabende, kurze Gespräche vor und nach dem Training und den Wettkämpfen oder auch im Rahmen von Vereinsfesten.  

Beteiligen  

Optionale Beteiligungsangebote sind attraktive Möglichkeiten für Eltern, sich im Verein einzubringen und am Geschehen teilzuhaben. Eltern lassen sich durch sinnvolle, an ihren Interessen ansetzende und zeitlich überschaubare Mitarbeit wie beispielsweise die Planung eines Teamfestes begeistern. Aufgabenart und -umfang sollten im Vorfeld klar kommuniziert werden. Denken Sie hierbei daran, dass viele Eltern nicht nur als „Anpacker*in”, sondern auch als „Organisator*in“ von Beginn an involviert werden können und möchten. Viele werden abgeschreckt, wenn sie nur zur Ausführung eines fertigen Planes hinzugezogen werden – Stichwort Partizipation. 

Gut informieren und organisieren

Neben der persönlichen Kommunikation mit den Eltern ist auch auf einen guten Informationsfluss rund um die Organisation zu achten. Hierfür gibt es zahlreiche insbesondere auch digitale Möglichkeiten – wobei zu beachten ist, dass alle Eltern auch Zugang zum gewählten Kommunikationstool haben (z. B. Sprachbarriere, fehlendes digitales Know-how – ggf. können hier Elternpatenschaften (siehe oben) helfen). Neben der Benachrichtigung über Handzettel, E-Mails oder Chatgruppen stehen Sportvereinen auch zahlreiche kostenfreie und kostenpflichtige Apps zur Verfügung, die bei einer transparenten und lückenlosen Elterninfo und Organisation unterstützen. Bei der Nutzung von Kommunikationstools ist weniger oft mehr. Bei zu vielen gleichzeitig genutzten Kommunikationskanälen verliert man schnell den Überblick. 

Broschüre zur Ausgabe für Eltern

Weiterführende Informationen und Materialien