Quelle: PM Hoffmann

Vereinswettbewerb

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Vereinswettbewerb „(M)ein Verein gegen Rassismus“ im Sport

Ein zweites Mal wird im Rahmen des Projekts (Anti-)Rassismus im organisierten Sport
der Deutschen Sportjugend im DOSB e.V. (dsj) und des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) zur Teilnahme am Wettbewerb aufgerufen

Auch in diesem Jahr werden wieder engagierte Sportvereine gesucht, die sich aktiv gegen Rassismus einsetzen. Zu einer Zeit, in der diskriminierende Einstellungen, Hass und Hetze zunehmend an Raum gewinnen und Werte wie Demokratie, Menschenwürde und Solidarität infrage gestellt werden, ist es, umso wichtiger, ein starkes Zeichen für eine offene und tolerante Gesellschaft zusetzen. Sportvereine spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie vereinen die unterschiedlichsten Menschen und schaffen somit Gemeinschaft. Vereine sind ein Ort der Begegnung und des Miteinanders. Durch gemeinsame Ziele und Werte kann der Sport Brücken bauen, Vorurteile abbauen und ein starkes Fundament gegen Rassismus und Ausgrenzung schaffen. Gerade jetzt, da antidemokratische Kräfte dieses Wertefundament bedrohen, ist es entscheidend, dass Sportvereine als Vorbilder agieren und ein starkes Zeichen gegen Rassismus setzen.

Wir laden somit alle Sportvereine ein, an unserem Wettbewerb „(M)ein Verein gegen Rassismus“ teilzunehmen.

Als Botschafter für unseren Wettbewerb fungieren Andi Obst, Basketball-Weltmeister von 2023 und aktueller Spieler beim FC Bayern sowie Lucie Marie Kretzschmar, Profi-Handballerin und Spielführerin der Deutschen Beachhandballerinnen.

Solidarität und Empowerment sind die stärksten Mittel gegen den Rechtsruck und die Feinde der Demokratie. Lasst uns zeigen, was durch Sport möglich ist, und lasst uns zusammenstehen für eine Gesellschaft, die auf Respekt, Vielfalt und Menschlichkeit fundiert.

Macht mit und zeigt was ihr bewegt!

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Wer kann teilnehmen?

Der Wettbewerb richtet sich an alle Sportvereine – ob groß oder klein, ob aus urbanen Zentren oder ländlichen Regionen. Egal welche Sportart – egal ob Profiverein, ob Kreisliga oder migrantischer Sportverein. Wichtig ist bloß, dass ihr einen Gemeinnützigkeitsnachweis erbringen könnt.

Wie kann man sich bewerben?

Die Bewerbungen erfolgen mit einer kurzen, schriftlichen Beschreibung der Aktivitäten sowie der Angabe, wie ein mögliches Preisgeld Verwendung finden würde, und sind ausschließlich mit dem ab Mitte März verfügbaren Bewerbungsformular per E-Mail an antirassismus(at)dsj.de unter dem Stichwort „Bewerbung Vereinswettbewerb Antirassismus“ einzusenden. Dabei sollte der Bewerbungsbogen (PDF-Datei) folgende Benennung besitzen: Bewerbung_Vereinswettbewerb_Vereinsname_25. Als weitere Anhänge berücksichtigen wir lediglich Fotos (Stückzahl bis zu 10 Dateien). Einsendeschluss ist der 30. April 2025. 

Welches Preisgeld gibt es?
Quelle: PM Hoffmann

Der Vereinswettbewerb (M)ein Verein gegen Rassismus ist im Jahr 2025 mit über 21.000 Euro dotiert.

Die Preisgelder sind wie folgt gestaffelt:

1. Platz: 3.000 Euro
2. Platz: 2.500 Euro
3. Platz: 2.000 Euro
4.-6. Platz: 1.500 Euro
7.-8. Platz: 1.000 Euro
9.-14. Platz: 750 Euro
15.-20. Platz: 500 Euro

Teilnahmen über den 20. Platz hinaus werden mit Sportsocken, Fahnen und Sticker für euer Team prämiert. Die Preisgelder können bei der weiteren Auseinandersetzung im Verein mit dem Thema Rassismus unterstützen. 

Welche Kriterien müssen erfüllt sein?

Besonderer Wert wird auch wie 2024 auf die selbstkritische Auseinandersetzung mit rassistischen Strukturen im eigenen Verein gelegt, auf die Partizipation von Menschen mit Migrationsgeschichte und innovativen Ideen, wie das Engagement gegen Rassismus die Haltung des Vereins auch nachhaltig stärkt.

Prämiert wird das Engagement von gemeinnützigen Sportvereinen in der Arbeit gegen Rassismus vor Ort. Wir bitten bei der Bewerbung den Gemeinnützigkeitsnachweis mitzusenden.

Die Teilnahme migrantischer Sportvereine wird sehr begrüßt. Es können sich zudem Vereine bewerben, die (noch) nicht unter dem Dach der Mitgliedsorganisationen von dsj und DOSB organisiert sind. Sportvereine, die sich bewerben, müssen außerdem damit einverstanden sein, dass eine öffentliche Präsentation über sämtliche Kanäle der Öffentlichkeitsarbeit von dsj und DOSB erfolgen wird.

Wer sitzt in der Jury?

Über die Preisträger*innen entscheidet eine Jury. Diese besteht aus Expert*innen aus der rassismuskritischen Arbeit im Sport, sind Betroffene von Rassismus, haupt- und ehrenamtlich Engagierte. 

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 

 

Vorstellung der Jurymitglieder
Larissa Becks
Quelle: Privat

Larissa Becks, lebt in Hannover und setzt sich seit ihrer Studienzeiten intensiv mit Rassismuskritik auseinander. In ihrer Arbeit legt sie großen Wert auf einen intersektionalen Blick, der verschiedene Formen von Diskriminierung einbezieht – etwa aufgrund von Klasse, Sexualität, Herkunft oder Alter. Als Mitglied der Jury möchte sie gezielt Projekte unterstützen, die mit innovativen Ansätzen Antirassismus im Sport fördern und eine sichtbare Veränderung bewirken. Ehrenamtliches Engagement im Sport sieht sie als einen wichtigen Schlüssel, um eine rassismussensible Gesellschaft zu stärken und das Leben von Betroffenen gleichberechtigt zu gestalten.

Joana Sam-Cobbah
Quelle: Privat

Joana Sam-Cobbah schloss 2018 ihren Master in Sportökonomie an der Uni Bayreuth ab und arbeitet jetzt als Referentin beim Landessportbund NRW im Programm Entschlossen weltoffen – Gemeinsam für Demokratie und Respekt. Hier setzte sie sich für Demokratieförderung und rassismuskritische Arbeit im organisierten Sport ein. Mit ihrer zweiten halben Stelle ist sie Fachkraft Integration durch Sport. Teile ihrer Arbeit umfassen Workshops zu rassismuskritischen Denken & Arbeiten und die Beratung von Sportvereine in diesen Themen.

Ehrenämter sind ihr genauso wichtig wie ihre hauptberufliche Tätigkeit. So engagiert sie sich bei The League Community, einem Netzwerk für Frauen* und Nicht-binäre Personen im Sport und Sportbusiness und hilft ehrenamtlich in einer Bücherei mit.
 
Aufgewachsen ist sie im Pott, sie liebt es zu reisen und hat die besten Tipps, wenn es um Second Hand & Vintage Shops in Köln geht.

Sönke Hachmann
Quelle: Privat

Sönke Hachmann ist sein ganzes Leben schon in verschiedenen Rollen im Sport unterwegs gewesen - vom Minitraining bis zum Leistungssport durfte er alle Level kennenlernen. In der Brandenburgische Sportjugend ist er Antirassismus-Beauftragter im Rahmen des Projekts von dsj/DOSB. In dieser Rolle möchte er seinen Praxisbezug in die Dachorganisation einbringen und Rassimuskritik in internen sowie externen Strukturen etablieren.

Elvis Mputu

Elvis Mputu ist ein ausgebildeter Erzieher, der in der stationären Jugendhilfe der Landeshauptstadt Hannover tätig ist. Darüber hinaus ist er Gründungsmitglied und Vorsitzender des Afrikanischen Sportvereins Hannover, dem ersten afrikanischen Sportverein in Niedersachsen und dem fünften in ganz Deutschland. Neben seiner Rolle als Vorsitzender ist er auch Trainer der Fußball-Senioren-Mannschaft, die im letzten Jahr die Meisterschaft ohne eine einzige Niederlage gewann.

Elvis ist zudem Projektleiter der sozialen Sparte ASV Street Sports, die sich auf Straßensozialarbeit spezialisiert hat. In dieser Funktion sind sie in sechs Stadtteilen Hannovers aktiv und bieten niedrigschwellige Sport- und Bewegungsangebote (Fußball, Basketball, Kampfsport, Tischtennis, uvm.) an, die kostenlos und für alle Kinder und Jugendlichen zugänglich sind. Aus dieser Sparte ist auch eine Straßenfußball-Liga entstanden, die zahlreiche Initiativen und Projekte in Grund- und Hauptschulen umfasst.

Für sein Engagement wurde Elvis mehrfach ausgezeichnet. Das Projekt ASV Street Sports erhielt den Nachhaltigkeitspreis 2022 des Niedersächsischen Fußballverbandes. Persönlich wurde er 2023 mit dem Ehrenamtspreis des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sowie dem Ehrenamtspreises der Neuen Presse bei der NP Sportgala geehrt. Zudem verlieh die Swiss Life dem Verein und dem Projekt im Jahr 2022 ebenfalls einen Ehrenamtspreis.

Dominik De Palma
Quelle: Privat

Dominik De Palma ist 26 Jahre alt und im Basketball beheimatet. Er ist Teil des Vorstandsteams des jungen Netzwerks des Deutschen Basketball Bundes. Zudem ist Dominik als Trainer und Schiedsrichter aktiv.

Wann findet die Preisverleihung statt?

Informationen zur Preisverleihung werden nach Ermittlung der Preisträger*innen bekannt gegeben.

Hintergrund

Rassismus ist in unserer Gesellschaft tief verankert – auch im Sport ist rassistische Diskriminierung kein Einzelphänomen. Zum Glück stehen immer mehr Vereine und auch Verbände gegen Rassismus auf. Das kann Betroffenen im Sport das Gefühl geben, dass sie mit ihren Erfahrungen ernst genommen werden und dass ihre Teamkolleg*innen oder Trainer*innen eine sportliche Atmosphäre des Respekts und der Vielfalt schaffen wollen.

Anfang 2023 haben die dsj und der DOSB das gemeinsame Projekt (Anti-) Rassismus im organisierten Sport gestartet. Das Projekt bietet die große Chance, die Antirassismusarbeit in der Vereins- und Verbandslandschaft nachhaltig zu stärken, Ideen für die Strukturen des organisierten Sports weiterzuentwickeln sowie eine dringend benötigte Bestandsaufnahme zu Rassismus im organisierten Sport zu erstellen.

Mit dem Vereinswettbewerb möchte das Projekt möglichst niedrigschwellig Sportvereinen in Deutschland die Möglichkeit geben ihr Engagement zu zeigen, aber auch zu neuen Aktionen gegen Rassismus motivieren. Der Wettbewerb wird im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus ausgerufen und findet in Zusammenarbeit mit der Stiftung gegen Rassismus statt. Das Projekt “(Anti-)Rassismus im organisierten Sport“ wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie der Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus, Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, gefördert.

Ergebnisse des Vereinswettbewerbs 2024:

Die Preisverleihung des Vereinswettbewerbs fand auf dem Fachforum Diversity des DOSB am 12. September 2024 in Leipzig statt. Im Rahmen einer Abendveranstaltung mit musikalischer Begleitung der Band Koma Vejîn, wurden die Gewinner*innen ausgezeichnet. Die Plätze 1-3 stellen sich und ihr außerordentliches Engagement in den folgenden Videos vor:

1. Platz

SSV Buer

2. Platz

Athletic Sonnenberg

3. Platz

AS-KA-DO e.V.

Darüber hinaus bekamen 17 weitere Vereine aus ganz Deutschland ebenfalls Preisgelder.

4. FSV 1926 Cappel e.V. 
5. Polar Pinguin Berlin e.V.  
6. Mirasol e.V. 
7. SV Stöckheim e.V. 
8. Hofer Eishärnla Schwimmverein Hof 1911 e.V. 
9. SG Einheit Wittstock e.V. Abteilung Jiu-Jitsu 
10. DJK Roland West Köln
11. TVG 1876 Kaiserau e.V Kaiserau Baskets 
12. Move and Meet e.V. 
13. Sektion Allgäu-Kempten des Deutschen Alpenvereins e.V.
14. TuS Mosella Schweich e.V.  
15. TC Blau-Weiß e.V. Wanne-Eickel  
16. SC Rist Wedel e.V. 
17. IFC Rostock e.V. 
18. SSV Germania Wehrden e.V. 
19. TC Dettingen 
20.Teams United e.V. 

Gratulation und herzlichen Dank an alle restlichen über 50 teilnehmenden Vereine für ihr großartiges Engagement und die wichtigen Beiträge zur Stärkung von Respekt, Toleranz, Offenheit und vielfältiger Teilhabe im Sport!