Masafumi Izumi als Vorsitzender der JJSA begrüßte uns und wünschte allen einen erfolg- und erlebnisreichen Austausch. Im Anschluss erwiderte unsere Delegationsleiterin Kiki die herzlichen Worte und das erste japanische Festmahl wurde eröffnet. Bei vielen Teilnehmenden konnten wir sehen, dass sie in der Heimat fleißig das Essen mit Stäbchen geübt haben. So gelang es den meisten trotz der Müdigkeit gut, die kleineren und größeren Häppchen zielsicher zum Mund zu führen. Für uns als Leitungsteam geschah dann das Undenkbare: einige der Teilnehmenden kamen tatsächlich zu uns und haben gefragt, ob sie denn jetzt schon ins Bett gehen können.
Der nächste Tag im ersten Zentralprogramm war vollgepackt mit Highlights. Es ging mit der gesamten Gruppe in die Kaiserstadt Kyoto. Der erste Stopp führte uns zum Goldenen Palast, einer pompösen Residenz eines historisch bedeutenden Shoguns aus dem 14. Jahrhundert. Der Palast liegt höchst idyllisch und bietet hervorragende Motive für Bilder jeglicher Art, die bereits den Weg auf sämtliche Social-Media-Kanäle unserer Teilnehmenden gefunden haben. Das zweite Ziel war das Schloss Nijo, das im Vergleich mit europäischen Schlössern eher schlicht, aber dennoch eindrucksvoll daherkommt.
Uns ist besonders aufgefallen, dass die Räume zwar unmöbliert und lediglich mit Tatamimatten ausgelegt sind, dennoch durch die großflächige kunstvolle Wandgestaltung eine beeindruckende Erhabenheit ausstrahlen. Unser letztes Tagesziel war der buddhistische Tempel Higashi Hongang, eines der größten Holzgebäude der Welt. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs fand in diesem Tempel ein Ritual für ein verstorbenes Familienmitglied statt, dem die Öffentlichkeit und damit auch unsere Gruppe andächtig beiwohnen durfte. Der rituelle Gesang der buddhistischen Mönche hatte etwas Meditatives und Beruhigendes. Auch der Tempel selbst strahlte eine Ruhe und feierliche Stimmung aus, die unsere große Gruppe kurzzeitig innehalten ließ. Am Abend trafen die Gruppen dann zum ersten Mal auf ihre Dolmetscher*innen und auch die ersten Regionalbetreuer*innen. Bei einem sehr vielseitigen und leckeren Essen wurden die ersten Höflichkeiten ausgetauscht sowie auch schon die ersten Scherze gemacht. Aus unserer Perspektive war es sehr schön zu beobachten, wie sich die einzelnen Gruppen mit ihren Dolmetscher*innen und Regionalbetreuer*innen näherkamen und sich aus den verhaltenen Anfängen sich rege Gespräche entwickelten. Damit hatten wir ein gutes Gefühl, die Gruppen am nächsten Tag in die Regionalprogramme zu verabschieden.
Für uns bedeutete dies aber auch, dass wir bereits um 5 Uhr aufstehen mussten, damit wir der ersten Gruppe noch ein paar herzliche Worte mit auf den Weg in ihre Region geben konnten. Die anderen Gruppen folgten darauf in unregelmäßigem Abstand. Wir sind schon jetzt sehr gespannt, was die einzelnen Teilnehmenden an Geschichten, Erlebnissen und Erfahrungen mit zum zweiten Zentralprogramm nach Tokio bringen werden und hoffen, dass das Land der aufgehenden Sonne auch unsere Gruppen weiterhin erstrahlen lässt.