Was Kinder brauchen? – Fragt sie doch!

Quelle: Bertelsmann

Kinder äußern sich zu Gesundheit und Bildung, der Sport hört zu

Eine der zentralen Botschaften der neuen Studie „Kinderperspektiven auf Gesundheit und Bildungsteilhabe“ der Bertelsmann Stiftung ist, dass auch jüngere Kinder bereits in der Lage sind, sich eine Meinung zu bilden und diese auch zu artikulieren. Dabei ist es jedoch nicht einfach, die Bedarfe von Kindern genau zu bestimmen, zu erfassen und einzuordnen. Zentral ist die Kunst, richtig zu fragen!

Doch was wünschen sich Kinder, damit sie sich wohlfühlen und gut entwickeln können? Was braucht es aus Kindersicht bezogen auf die Bereiche Gesundheit und Bildung? Die Kinder benennen als zentrale Faktoren zum Glücklichsein und für ihr Wohlbefinden liebe Bezugspersonen, Natur und Tiere, Sicherheit, Kompetenzen zum Umgang mit Sorgen, Angst, Wut und Stress sowie die Möglichkeit, mitzubestimmen und Entscheidungen selbst zu treffen. Im Krankheitsfall brauchen sie unter anderem Menschen, die sie umsorgen sowie ein ruhiges, positives Umfeld, in dem sie gesund werden können.

Bezogen auf Bildung und „gutes Lernen“ wünschen sich die befragten Kinder in der Schule unter anderem auch freie Zeit mit Freund*innen und die Möglichkeit, den offenen Ganztag zu besuchen. Bezogen auf ihr Zuhause und die Umgebung wünschen sie sich beispielsweise viele Möglichkeiten, etwas auszuprobieren, viele unterschiedliche und bezahlbare Freizeitangebote sowie die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen und selbstständig zu sein.

Was kann nun der Sport aus diesen Ergebnissen für sich schlussfolgern?

  • Gute Beziehungen sind für Kinder und deren Wohlbefinden essentiell. Trainer*innen und Übungsleiter*innen sollten dieses Wissen nutzen und neben dem Fokus auf ein gutes fachspezifisches Training auch die Beziehungsarbeit zu „ihren“ Kindern auch den Umgang der Kinder miteinander im Blick haben.
  • Kinder wünschen sich einfache Zugänge zu Freizeitangeboten, also auch zu Bewegungs-, Spiel- und Sportangeboten, die im besten Fall abwechslungsreich gestaltet sind. Sportvereine sollten sich also regelmäßig Gedanken machen, wie sie es Kindern erleichtern könnten, an ihren Angeboten teilzuhaben und diese möglichst abwechslungsreich gestalten.
  • Immer wieder betonen die Kinder den Wunsch nach Mitbestimmung. Sportvereine sind Orte der Mitbestimmung. Darum sollte diese Möglichkeit auch schon Kindern eingeräumt und entwicklungsgerecht in der Vereins- und Trainingskultur verankert werden.
  • Ebenfalls bewusst unterstützen können Sportvereine die Stärkung von Kompetenzen zur Bewältigung von Sorgen, Angst, Wut und Stress – zur Steigerung der Resilienz. Die Entwicklung solcher Bewältigungsstrategien ist grundsätzlich Teil des Sportalltages, beispielsweise durch das Einüben vom Umgang mit Gewinnen und Verlieren oder dem Umgang mit Druck, Angst und Nervosität in Wettkampfsituationen. Gruppenleitungen können diese Kompetenzen gezielt stärken.
  • Wenn wir wissen wollen, was Kinder brauchen, sollten wir sie fragen!

Tipps für kindgerechtes Training, das die Wünsche der Kinder aufnimmt, findet man bei ICOACHKIDS. Die dort enthaltenen, kostenfreien, digitalen Selbstlerntools zeigen sportartübergreifend und praxisnah, wie man Beziehungsarbeit im Sportverein gestalten und die Beteiligung und Mitbestimmung von Kindern konkret umsetzen kann.

Tipps zur Stärkung der mentalen Gesundheit bieten die Aktivitäten rund um MOVE FOR HEALTH. Unter anderem die MOVE Spielesammlung Edition 3.


Zurück