Was bisher geschah…

Quelle: dsj

Einblick in die Arbeit des Teams „(Anti-)Rassismus im organisierten Sport“

Nun ist es bereits ein gutes Jahr her, dass das Projekt „(Anti-)Rassismus im organisierten Sport“ gemeinsam bei dsj und DOSB an den Start ging. Wir als Projektteam wollten an dieser Stelle einen kleinen Einblick geben, was bisher geschah, aber kurz vor weg noch eben zum Projektteam: Koordiniert wird das Projekt von Dîlan Akdoğan, Sunbal Mahmood und Hella Rabien. Dîlan ist im Team Ansprechpartnerin für die Öffentlichkeitsarbeit und Administratives, Sunbal ist Projektreferentin und insbesondere für unser projekteigenes Netzwerk zuständig und Hella ist ebenfalls Projektereferentin und betreut den Bereich rassismuskritische Bildung. 

Das zentrale Element des Projektes war die Etablierung von fünf sogenannten Antirassismus-Beauftragten in unseren Mitgliedsorganisationen. Bewerben konnten sich alle Landes-, und Fachsportverbände, um mit der Stelle eine*s Antirassismus-Beauftragten gezielt in den eigenen Verbandsstrukturen rassismuskritische Arbeit im Kleinen und Großen anzustoßen und voranzutreiben. Welche Verbände und welche Menschen nun diese Stellen besetzt haben und was genau ihre Aufgaben sind, könnt ihr auf unserer Website nachlesen. Hauptaufgabe der Beauftragten ist es, die Ziele des Gesamtprojekts mit ihren eigenen Ideen und Ressourcen in ihren eigenen Verbänden zu verfolgen. Sie stehen mit uns als Projektteam im regelmäßigen Austausch – sei es über rassistische Vorfälle in den Sportstrukturen, die gesellschaftspolitische Lage oder Umsetzungsstrategien für Projektideen.  

Zum Projekt gehört auch die Gründung eines Netzwerks im organisierten Sport, um Akteur*innen aus der rassismuskritischen Arbeit inner- und außerhalb des Sports zusammenzubringen. Um dies zu erreichen, organisierten wir Anfang Dezember letzten Jahres einen Preparation-Talk zur Gründung des Netzwerks Antirassismus im organisierten Sport – kurz: NAniS. Wir haben mit den eingeladenen Expert*innen insbesondere die Bedarfe, Notwendigkeiten, Best-Practice-Beispiele sowie Ideen von Vereinen und Verbänden in puncto Engagement gegen Rassismus zusammengetragen und diskutiert. Martin Hyun von „Hockey is diversity“ aus Berlin und Verani Kartum vom SC Aleviten Paderborn stellten dabei ihre rassismuskritische Vereinsarbeit vor. Außerdem war die Leiterin des Forschungsprojektes der Uni Wuppertal, welches an unser Projekt angedockt ist, anwesend. Bei dem Forschungsprojekt „Rassismus und Antirassismus im vereinsorganisierten Sport“ handelt es sich um ein unabhängiges wissenschaftliches Forschungsprojekt, das sich mit interpersonalen und strukturellen Dimensionen von Rassismus sowie mit rassismuskritischen Strategien und Ansätzen im vereinsorganisierten Sport befasst. Informationen zum Forschungsprojekt findet ihr auf der Website der Uni Wuppertal

Darüber hinaus gab es im Frühjahr ein erstes digitales Treffen des NAniS, bei dem insbesondere die Antirassismus-Beauftragten und ein Mitglied des Forschungsteams ihre bisherige Arbeit vorstellten. Die bisher im Rahmen der Netzwerktreffen erarbeiteten und an uns adressierten Forderungen für die Struktur/Inhalte des Netzwerks dienen uns nun als Orientierung zur Planung eines ersten großen NAniS-Treffens im November 2024. Zu diesem werden auch alle Mitgliedsorganisationen eingeladen. 

Unser aktuelles Vorhaben ist der Vereinswettbewerb (M)ein Verein gegen Rassismus. Im Zeitraum vom 11.März bis zum 6. Mai konnten sich deutschlandweit Sportvereine mit ihrem ganz individuellen Einsatz gegen Rassismus bewerben. Dabei wurden wir medial tatkräftig von bekannten Sportler*innen, wie Säbelfechter Matyas Szabo oder Bobfahrerin Deborah Levi per Videoaufrufe unterstützt. In der Jury zur Bewertung der eingereichten Bewerbungen fungierten unter anderem die Antirassismus-Beauftragte der Deutschen Fechtsportjugend Tatjana Jarow und der ehemalige Eishockeyspieler und Aktivist Martin Hyun. An dieser Stelle möchten wir uns bei über 70 Vereinen bedanken, die sich beworben haben. Die Sieger*innen von Geld-, und Sachpreisen werden zeitnah bekanntgegeben.  

Und gute Nachrichten für all jene Vereine, die den Wettbewerb verpasst haben: Im nächsten Jahr zählt euer Engagement erneut – denn 2025 rufen wir den Vereinswettbewerb (M)ein Verein gegen Rassismus noch einmal aus! Seid gespannt, auf die Gewinner*innen in diesem Jahr: Wir werden die Projekte auf unseren Social Media Kanälen nach der Preisverleihung nach und nach vorstellen. Vielleicht ist ja eine Inspiration dabei! 

Parallel zu diesen großen, öffentlichkeitswirksamen Aktionen, sind wir im Hintergrund natürlich viel am Konzipieren und Planen – zum Beispiel einen Workshop, zu rassismussensiblem Miteinander im Verein, ein Bildungssmodul für Übungsleitende und Handlungsempfehlungen zum Umgang mit rassistischen Vorfällen im Sport und dem Empowerment von Betroffenen. 

Wir sind für Anmerkungen und Nachfragen unter antirasissmus(at)dsj.de erreichbar. 


Zurück