Start des neuen Freiwilligendienstjahres im Sport

Quelle: dsj/Melanie Kraft

Der 1. September ist wieder Startschuss ins neue Freiwilligendienstjahr: Wird den künftigen Generationen ein Bein gestellt?

Seit über zwanzig Jahren starten zum 1. September zahlreiche junge Menschen ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) im Sport. Fast 4.000 davon finden sich als Freiwilligendienstleistende im organisierten Sport, unterstützen die Kinder- und Jugendarbeit in Sportvereinen und -verbänden und tragen so im ganzen Land zur Bewegungsförderung und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei.

Freiwilligendienste sind ein jahrzehntelang bewährtes Erfolgskonzept, ein dreifacher Gewinn: Für die Entwicklung junger Menschen, die Einsatzstellen und die ganze Gesellschaft. Das sehen auch 100.000 Menschen so, die diesen Sommer eine Petition zur Stärkung der Freiwilligendienste und zur Verbesserung der Rahmenbedingungen in den Freiwilligendiensten unterschrieben haben.

Doch während die Autokorrektur Erfolgs-Konzept noch in -Rezept ändert, drohen enorme finanzielle Kürzungen die Grundzutaten des beliebten „Gerichts“ Freiwilligendienst vor immense Herausforderungen zu stellen. Würde der Entwurf für den Bundeshaushalt 2024 so verabschiedet wie vor der Sommerpause beschlossen, würden der Löffel pädagogische Begleitung, die Prise Vielseitigkeit der Einsatzstellen und das Kilo freiwilliges Engagement um ein Viertel schrumpfen. Einem Viertel potenzieller Engagierter bliebe es verwehrt, auf den Geschmack des (langfristigen) sozialen Engagements zu kommen. Ein Viertel der Einsatzstellen – von Altersheim über KiTa bis zum Sportverein – müsste das Gericht komplett vom Speiseplan nehmen, trotz der wertvollen Einblicke ins Berufsleben und der Wertschätzung sozialer und kultureller Berufe, die sie ermöglichen.

Angesichts des großen Potenzials, das Freiwilligendienste für die Freiwilligen, die Einsatzstellen und die Gesellschaft bietet und angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen sowie der Folgen der Corona-Pandemie insbesondere für die junge Generation reagieren die Deutsche Sportjugend (dsj) und Akteur*innen der Zivilgesellschaft bestürzt über die drohenden Einsparungen. „Die Kürzungen bedrohen das freiwillige Engagement und somit einen Grundpfeiler der Demokratie“, erklärt Julian Lagemann, Vorstandsmitglied der dsj. Freiwillige, Einsatzstellen und Träger richten ihr Engagement derzeit deshalb nicht nur darauf, Kinder in Bewegung zu bringen. Wichtigstes Ziel ist es aktuell, den politischen Entscheidungsträgern die katastrophalen Folgen der Budgetkürzungen zu verdeutlichen.


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