Mehrere junge Engagierte aus Landessportjugenden und Jugenden der Spitzenverbände haben letzte Woche Politik gemacht. Sie waren die Akteur*innen des digitalen Jugend-Hearings am 11. März 2021, zu dem Bundesjugendministerin Franziska Giffey junge Menschen und ihre Interessenvertretungen sowie jugendpolitische Expert*innen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Gewerkschaften und Wirtschaft zum Austausch eingeladen hatte.
Das klare Ziel der Veranstaltung: Lösungsoptionen und Empfehlungen für die Politik erarbeiten und für uns: die Perspektiven der Sportjugenden einbringen! Die wichtigsten Fragen dabei:
Welche Unterstützungsbedarfe haben Jugendliche und junge Erwachsene - insbesondere in Bereichen Bildung und Arbeit?
Wie kann es gleichzeitig gelingen, unbeschwerte Freiräume für junge Menschen zu erhalten und auszubauen?
Welche Folgen hat die Pandemie für ihre wirtschaftliche Situation, ihre Zukunftsplanungen sowie beruflichen Perspektiven?
Welche politischen Schritte braucht es, um den Bedürfnissen und Belangen von 14 Mio. Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 12 bis 27 Jahren in und nach der Corona-Krise gerecht zu werden?
Diese und weitere beantworteten und diskutierten die Jugendlichen und jungen Erwachsene, die an der Umsetzung der Jugendstrategie der Bundesregierung mitarbeiten. In einer anschließenden Workshopphase diskutierten die Teilnehmenden Ideen, wie es gelingen kann, gemeinsam gut aus der Krise zu kommen.
Das eindeutige Ergebnis aus den Diskussionen der neun jugendrelevanten Handlungsfeldern, wie beispielsweise „Gesundheit“ oder „Bildung, Arbeit und Freiräume“: Kinder und Jugendliche sind nicht nur Schüler*innen! Klar im Vordergrund stand, dass es Bedarfe über die formale Bildung hinaus gibt und Kinder- und Jugendliche endlich als umfassende Persönlichkeiten wahrgenommen werden müssen. Klar positionierte Forderungen waren dabei zum Beispiel mehr Wertschätzung für das Ehrenamt, bspw. über Anerkennung in Schule, Ausbildung oder an der Uni. Größere Unterstützung für #FreieFahrtFürFreiwillige oder die Absenkung des Wahlalters. Im Anschluss an Wortbeiträge und Workshops wurden die Ergebnisse des Jugend-Hearings an Bundesjugendministerin Franziska Giffey übergeben. Diese versprach, alle Wünsche und Ansätze mitzunehmen.
„Ich persönlich fand es insgesamt eine gelungene Veranstaltung, ich hätte mir nur gewünscht, dass die Ministerin mehr Zeit für einen Austausch zu den erarbeiteten Empfehlungen gehabt hätte. In meiner Workshopdiskussion zum Thema Freizeit und Freiheit waren viele Engagierte aus dem Sport beteiligt und so konnte das Thema vordergründig diskutiert werden. Schön zu sehen, dass viele Themen, für die wir uns bei der dsj einsetzen, hierüber eingebracht werden konnten. Ich erwarte jetzt, dass diese bei politischen Entscheidungen auch ernst genommen werden.“, so Henrietta Weinberg, die als U27- Vorstandmitglied der dsj an der Veranstaltung teilgenommen hat.