„Sport und Prävention“ oder „Prävention und Sport“?

Eine aktuelle Auseinandersetzung anlässlich des 25jährigen Jubiläums „Deutschen Präventionstag“

2020 hat der Deutsche Präventionstag (DPT) sein 25jähriges Jubiläum gefeiert. Gestartet als europäischer Erfahrungsaustausch in Lübeck 1995 folgten 25 Kongressjahre mit verschiedenen Schwerpunkten und Perspektiven. Anlässlich dieses Jubiläums hat der DPT Ende des vergangenen Jahres eine Festschrift herausgegeben, die auf einzelne Schwerpunkte des letzten Vierteljahrhunderts zurückblickt. 

Auf der Festschrift-Webseite sind zu jedem der 25 Kongresse persönliche Reflektionen oder neue Einordnungen zum jeweiligen Themenschwerpunkt des Kongressjahres als Videogruß und/oder als Textbeitrag eingestellt. Diese Botschaften bilden die Brücke zu aktuellen Herausforderungen, indem sie rote Fäden aufzeigen und Empfehlungen für die künftige Ausrichtung der Gewalt- und Kriminalprävention national, international und global geben. Die Textbeiträge wurden zudem in einer Festschrift zusammengeführt, die auf der Festschrift-Webseite zum Download zur Verfügung steht. 

Eine der beschriebenen Brücken hat in diesem Zusammenhang die dsj geschlagen hat. Anlässlich des Schwerpunktthemas „Sport und Prävention“ des 11. Deutsche Präventionstages, der 2006 im CongressCenter Nürnberg durchgeführt wurde, haben Nina Reip, Leiterin der Geschäftsstelle Netzwerk „Sport & Politik für Fairness, Respekt und Menschenwürde“ bei der Deutschen Sportjugend (dsj) und Martin Schönwandt, ehemaliger Geschäftsführer der dsj, beleuchtet, wie Sport und Prävention oder Prävention und Sport zusammenhängen: „Die Sportstrukturen sind in der Fläche wertvolle Träger für ein gemeinschaftliches Miteinander und sie sind Stützen der Gesellschaft. Sie dienen vor allem der aktiven, freudvollen Lebensgestaltung – und können dabei präventiv wirken, müssen aber nicht zwingend Orte der Prävention sein.“ Die gesamte Reflexion und ein Videointerview mit Nina Reip sind auf der Website des DPT 2006 zu finden. 

Wer die kurze Antwort auf die anfängliche Frage „Sport und Prävention“ oder „Prävention und Sport“ erwartet, dem ist ganz salomonisch geantwortet: beides! Die längere Version lautet, „wichtig ist dabei die Anerkennung von Expertise, Arbeitsweise und Strukturen des jeweiligen Bereiches. Dies geschieht idealerweise in einem engen, fachlichen Austausch zwischen den Akteur*innen aus Sport und Präventionsarbeit sowie aus Politik und Sozialer Arbeit. Ein wichtiges Forum hierzu bietet jährlich der Deutsche Präventionstag, bei dem sich die Deutsche Sportjugend seit dem Jahr 2005 aktiv in den Dialog mit anderen Teilnehmenden begibt und seit dem Jahr 2012 Partnerin ist. Solche Formen des Fachaustausches gilt es weiterhin bewusst zu suchen und durchzuführen. Der nächste Schritt ist dann die Umsetzung vor Ort.“ Der nächste geplante Termin und Veranstaltungsort werden im Februar 2022 bekannt gegeben. Sicher ist, es wird sich insbesondere um das Thema „Kinder im Fokus der Prävention“ drehen – ein Thema wie für den deutschen Kinder- und Jugendsport gemacht! 


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