Am 21. und 22. Juni 2022 fand in Berlin das Fachforum Engagementförderung im Kinder- und Jugendsport statt. Etwa 50 Teilnehmer*innen aus den dsj-Mitgliedsorganisationen haben gemeinsam über die Situation und die Zukunft des Jungen Engagements im Sport diskutiert.
Den Auftakt zur Veranstaltung bildeten Grußworte von Dr. Miriam Saati, stellv. Abteilungsleiterin für Kinder- und Jugendpolitik im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, und Christian Krull, Vorsitzender der Sportjugend Berlin. Sport als die „Zauberformel“, wie die Redner*innen es eingangs darstellten, für soziales Miteinander, Teamprozesse und Selbstbewusstsein und als verbindendes Element junger Menschen stand unter anderem im Fokus einer Podiumsdiskussion mit Gästen aus jungem Engagement, Verbänden, Politik und Wissenschaft. Schnell wurde klar, dass mehr Strukturförderung auf Bundesebene und in den Strukturen aufgebaut werden muss, um die ehrenamtliche Mitarbeit in den Verbänden weiterzuentwickeln und junge Menschen zu motivieren sich freiwillig einzubringen.
Elena Lamby, dsj-Ressortleiterin für Gesellschaftspolitik, warb für eine nachhaltige und vorausschauende Förderung, um Engagementmöglichkeiten frühzeitig in den Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen aufzuzeigen. „Engagement braucht professionelle Strukturen“, stimmte Dr. Miriam Saati zu, die sich für Investitionen in die Kinder- und Jugendarbeit ausspricht, um präventiv auf eine sich wandelnde Gesellschaft und derzeitige Krisen zu reagieren. Dr. Holger Krimmer vom ZiviZ im Stifterverband sieht aus der Perspektive der Wissenschaft die Möglichkeit dafür in der Nationalen Engagementstrategie des Bundes, deren Weiterentwicklung im Koalitionsvertrag angestrebt wird. Hierin liege die Chance, Engagementförderung dynamisch und als Querschnittsaufgabe zu gestalten, insbesondere um soziale Ungleichheiten anzugehen. Aus Sicht der jungen Engagierten Vanessa Mellentin von der Sportjugend Nordrhein-Westfalen und Florian Maußer von Special Olympics Deutschland sind besonders die Themen Wertschätzung und demokratische Partizipation von jungen Engagierten relevant, um die Strukturen des organisierten Sports am Laufen zu halten. Jugendliche und junge Erwachsene dürfen nicht als Token gesehen werden, es brauche eine gezielte Übertragung von Verantwortung, so das Ergebnis der Runde. Dabei müssen auch eigene Automatismen im Verband und Verein selbstkritisch hinterfragt werden.
Als Impuls wie die Förderung jungen Engagements gelingen kann, gab es mehrere Workshops und einige Jugendorganisationen präsentierten ihre Projekte aus dem Förderprogramm der dsj. Dabei ging es unter anderem um Digitalisierung von Qualifizierungsangeboten, öffentlichkeitswirksame Engagement-Kampagnen, Innovation und Organisationsentwicklung durch junges Engagement und aktuelle Forschungserkenntnisse zur Situation bürgerschaftlichen Engagements unter Berücksichtigung von sozialräumlich strukturellen Unterschieden. „Beim Fachforum wurden einmal mehr die Vielfalt und Wirkung jungen Engagements im Sport deutlich. Vor allem, dass auch gesellschaftlich relevante Themen wie Nachhaltigkeit oder Demokratiestärkung nicht nur eine immense Bedeutung für junge Menschen haben, sondern wie sie auch über ein ehrenamtliches Engagement zu diesen Themen aktiv einen Beitrag leisten können und wollen“, sagt Carolin Giffhorn, dsj-Vorstandsmitglied.