Einen weiteren wichtigen Beitrag zur Prävention von sexualisierter und interpersonaler Gewalt planen in den kommenden drei Jahren die Deutsche Sporthochschule Köln und das Universitätsklinikum Ulm. Finanziert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat das Verbundvorhaben als konsequentes Nachfolgeprojekt der „Safe Sport” Studie die drei wichtigen Handlungsfelder Analyse, Prävention und Intervention im Umgang mit sexualisierter bzw. interpersonaler Gewalt im Fokus.
Die Deutsche Sportjugend ist Praxispartnerin im Projekt „Safe Clubs“ und wird im Projektbeirat von Elena Lamby, Ressortleiterin Gesellschaftspolitik der dsj, vertreten: „Wir sehen, dass Sportvereine konkrete Hilfen und Unterstützung zur Umsetzung von Schutzkonzepten benötigen. Dies hat zuletzt auch der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung bestätigt. Mit der Unterstützung von „SafeClubs“ leisten wir einen wichtigen Beitrag, um mit niedrigschwelligen Angeboten noch mehr Sportvereine für Maßnahmen der Prävention von und Intervention bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zu gewinnen und eine Kultur des Hinsehens und Handelns zu etablieren.”
Zu den zentralen Bausteinen des Projekts gehört zum einen die Unterstützung und Weiterbildung von Athlet*innen, Trainer*innen und Vereins- bzw. Verbandsmitarbeiter*innen. Außerdem sollen gemeinsam mit ausgewählten Vereinen Risikoanalysen zum Thema sexualisierte Gewalt durchgeführt und darauf basierend Schutzprozesse entwickelt werden. Um Athlet*innen, Trainer*innen und Vereinsmitarbeiter*innen für das Thema zu stärken, ist im Projektverlauf die Entwicklung, Durchführung und Evaluierung von Workshops zum Thema Empowerment von Athlet*innen geplant. Für Ansprechpersonen zum Kinderschutz in den Landessportbünden und -jugenden sowie in den Vereinen sollen konkrete Hilfestellungen entwickelt werden, damit Vereine bei Verdachtsfällen oder bei konkreten Vorfällen kompetent agieren können.
Ein zentrales Projektziel ist die Unterstützung von Sportvereinen bei der Entwicklung nachhaltiger Strategien für den Schutz von Kindern und Jugendlichen gegen sexualisierte und interpersonale Gewalt im Sport. Hierfür sollen konkrete Transferprodukte im Sinne unterschiedlicher Tools – z.B. Online-Tutorials, Leitfäden etc. – zum Einsatz vor Ort in den Sportvereinen entwickelt werden. Bei Projektende werden diese über die beteiligten Praxispartner*innen allen Sportvereinen in Deutschland zur Verfügung gestellt.
Das Projekt trägt damit unmittelbar zur Prävention von sexualisierter bzw. interpersonaler Gewalt im organisierten Sport in Deutschland bei. Zudem können die drei Projektleitungen Dr. Jeannine Ohlert und Univ.-Prof.‘in Bettina Rulofs (beide Deutsche Sporthochschule Köln) sowie PD Dr. Marc Allroggen (Universitätsklinikum Ulm) durch die BMBF-Förderung ihre bewährte Zusammenarbeit aus dem Projekt »Safe Sport« fortsetzen. Weitere Praxispartner*innen des bis 31. Dezember 2024 laufenden Projekts sind die Landessportbünde Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen sowie die Sportjugend Hessen im Landessportbund Hessen e.V. und Athleten Deutschland e.V.