Die Vollversammlung der Deutsche Sportjugend (dsj) hat ihre Position zur Bewerbung Deutschlands für die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele veröffentlicht und setzt sich für eine ganzheitliche Betrachtung der Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche ein. In der Resolution fordert die dsj, dass der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und alle beteiligten politischen Entscheidungsträger bei der Bewerbung und Umsetzung der Spiele besonders die Interessen junger Menschen in den Mittelpunkt stellen.
„Die Olympischen und Paralympischen Spiele sind eine einmalige Chance, die Begeisterung für Sport, Bewegung und Völkerverständigung zu fördern. Wir als Stimme der jungen Generation im deutschen Sport möchten sicherstellen, dass die Bewerbung und die geplante Ausrichtung auch konkrete Vorteile für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen bietet“, erklärt Kiki Hasenpusch, 2. Vorsitzende der dsj.
Forderungen der Deutschen Sportjugend
Die dsj stellt klar, dass sie die Bewerbung konstruktiv-kritisch begleiten möchte und fordert in ihrer Resolution fünf zentrale Maßnahmen:
- Tägliche Sporteinheit und mehr Bewegung in Schulen
Die dsj fordert die Einführung einer täglichen, verpflichtenden Sport- oder Bewegungseinheit an allen Schulen und in Kitas in Deutschland. Ferner ruft sie Bund, Länder und Kommunen auf, Bewegungs- und Sporträume in Kitas und Schulen zu schaffen und zu modernisieren. - Partizipation und soziale Teilhabe junger Menschen als Prämisse des Handelns
Junge Menschen sollen aktiv in die Planung und den Bewerbungsprozess einbezogen werden. Die dsj betont, dass es entscheidend ist, die Perspektiven der Jugend zu berücksichtigen und ihnen eine Stimme bei der Gestaltung der Olympischen und Paralympischen Spiele zu geben. Auch der Bewerbungsprozess an sich muss zielgruppengerecht gestaltet werden. - Nachhaltiger, barrierefreier und bedarfsgerechter Ausbau von Sportstätten
Die dsj fordert eine umfassende Sanierung und den Ausbau von Sportstätten in ganz Deutschland. Sport- und Bewegungsflächen sollen für alle Menschen zugänglich, barrierefrei und nachhaltig gestaltet werden. - Förderung des internationalen Jugendaustauschs
Die Olympischen und Paralympischen Spiele sind ein Fest der Weltgemeinschaft. Die dsj setzt sich dafür ein, den internationalen Jugendaustausch zu stärken und die Strukturen der internationalen Jugendarbeit im Programmrahmen des Förderprogramms Kinder- und Jugendplan des Bundes langfristig zu fördern, um den interkulturellen Dialog und den Frieden zu unterstützen. - Förderung des Nachwuchsleistungssports
Die dsj fordert eine Verbesserung der Trainingsbedingungen und eine bessere Vereinbarkeit von Schule oder Beruf mit dem Leistungssport. Nachwuchsathlet*innen sollen in einem professionellen Umfeld mit fairen Perspektiven für ihre sportliche und persönliche Entwicklung gefördert werden. Ebenso bedarf es einer Verbesserung der Perspektiven nach der Sportkarriere mit dem Minimum der Existenzsicherung.
Ein Aufruf zur Mitgestaltung
„Die Olympischen und Paralympischen Spiele müssen auch als langfristiges Entwicklungsprojekt für unsere junge Generation betrachtet werden“, betont Hasenpusch. „Deshalb fordern wir, dass die geplanten Maßnahmen schon bei der Erstellung des Ausrichtungskonzepts berücksichtigt werden, damit die Spiele einen bleibenden, positiven Einfluss auf den Sport in Deutschland und auf die Zukunft junger Athlet*innen haben.“
Mit dieser Resolution richtet sich die Deutsche Sportjugend an den DOSB, die Bundesregierung sowie alle politischen Entscheidungsträger und fordert, dass die Bedürfnisse und Rechte der jungen Menschen nicht nur während der Bewerbung, sondern auch bei der Umsetzung der Olympischen und Paralympischen Spiele berücksichtigt werden. Die dsj wird den Prozess weiterhin aktiv begleiten und sich für eine nachhaltige, inklusive und zukunftsfähige Gestaltung des Sports in Deutschland einsetzen.