Positionspapier zur Bundestagswahl: Freiwilligendienste stärken

Die verbandlichen Zentralstellen fordern bessere Rahmenbedingungen für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und den Bundesfreiwilligendienst (BFD)

Etwa hunderttausend zumeist junge Menschen leisten Jahr für Jahr ihren Freiwilligendienst. Die 16-25-Jährigen gehören dabei zu denjenigen, die die Auswirkungen der Pandemie mit am stärksten spüren. Der Stillstand und die Beschränkungen treffen auf eine Zeit der Zukunftsorientierung und des Übergangs. Freiwilligendienste als zentrale Orte auch politischer Bildung geben verlorene Selbstwirksamkeit wieder. Gleichzeitig brauchen Einrichtungen in und nach der Pandemie vielerorts Unterstützung: Kinder müssen wieder in Bewegung gebracht werden. Neue Strategien gegen Einsamkeit sind umzusetzen. Viele Menschen werden Hilfe brauchen, um soziale Netze neu zu knüpfen und Struktur wiederzufinden. 

Damit auch nach Corona Freiwilligendienste Orientierung geben können, fordern die verbandlichen Zentralstellen, die wie auch die Deutsche Sportjugend Freiwilligendienste verantworten, in einem Positionspapier zur Bundestagswahl eine Modernisierung der Rahmenbedingungen: Bestehende Zugangshindernisse sind abzubauen, die Finanzierung aller Plätze ist sicherzustellen und die Anerkennung für den Dienst ist zu erweitern. Gleichzeitig muss der Kern des Freiwilligendienstes, die Freiwilligkeit, erhalten bleiben. 

Die Deutsche Sportjugend schließt sich mit ihren Forderungen diesen Punkten an und betont: „Viele interessierte Vereine können Freiwilligenplätze aber nicht einrichten, weil die Eigenanteile ihre Möglichkeiten übersteigen. Sowohl die Gelder für pädagogische Begleitung als auch die Zuschüsse zum Taschengeld sind deutlich zu erhöhen, die Förderung insgesamt ist zu modernisieren.“ Zudem fordert sie in Anlehnung an das Papier der Zentralstellen, die Anerkennungskultur für Freiwilligendienstleistende zu verbessern: „Dazu gehören Vergünstigungen im Öffentlichen Nahverkehr, eine verbesserte Berücksichtigung der Freiwilligendienste bei der Studienzulassung sowie eine Befreiung von den Rundfunkbeiträgen.“ Die Ein- und Umsetzung des Jugendfreiwilligenjahres wäre dabei ein richtiger Schritt.  

Derzeit erarbeiten die Freiwilligen-Sprecher*innen des aktuellen Jahrgangs gemeinsam mit Vertreter*innen der Juniorteams Projekte zum nachhaltigen Engagement. Ziel ist es, auch nach dem Freiwilligendienst Engagementperspektiven zu eröffnen, Vereins- und Verbandsentwicklung zu unterstützen und vernetzt ein modernes Sportdeutschland zu sichern. 


Zurück