Im Zuge der Umsetzung der Weiterentwicklungsstrategie der dsj wurde auch eine Umstrukturierung der dsj-Geschäftsstelle vorgenommen und u. a. ein neues Ressort Gesellschaftspolitik geschaffen. Die Ressortleitung hat zum 1. November 2021 Elena Lamby übernommen.
Im Gespräch mit Christina Gassner, Geschäftsführerin der dsj, und Elena Lamby, neue Ressortleiterin Gesellschaftspolitik zeigt sich, was der Gedanke hinter dieser Weiterentwicklung ist und welche Ziele damit künftig verfolgt werden.
dsj: Frau Gassner, aus welchem Grund wurde die Struktur der Geschäftsstelle geändert und ein neues Ressort eingeführt?
Gassner: Der Weiterentwicklungsprozess der dsj war von Beginn an darauf ausgerichtet, als letzten Schritt eine Struktur für die dsj-Geschäftsstelle zu schaffen, die bestmöglich auf die Kernaufgaben der dsj, aber auch ihre Stärken einzahlt. Im Laufe des Prozesses hat sich gezeigt, dass wir die vielen Einzelprojekte und Themen der dsj viel stärker bündeln und mit strategischen Zielen unterlegen müssen. Die dsj hat seitdem insgesamt sechs Handlungsfelder, in denen die Aufgaben und Themen der dsj gebündelt sind. In dem neu geschaffenen Ressort Gesellschaftspolitik werden nun die Handlungsfelder Kinder- und Jugendschutz im Sport sowie Sport mit Courage zusammengeführt. Es war uns wichtig, diesen Themen damit eine noch größere Aufmerksamkeit zu geben und auch nach außen deutlich zu machen, dass die dsj sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist.
dsj: Das Handlungsfeld Kinder- und Jugendschutz im Sport hat es zuvor so ja nicht gegeben. Welche konkreten Aufgaben umfasst es nun und welche Themen verbergen sich hinter Sport mit Courage?
Gassner: Das bisherige Handlungsfeld „Prävention und Intervention“ ist in dem neuen Handlungsfeld „Kinder- und Jugendschutz im Sport“ aufgegangen und zugleich deutlich erweitert worden. Der Vorstand wollte die Aufgaben der dsj sowohl über den Bereich Prävention als auch über die Form der sexualisierten Gewalt hinaus ausweiten und gesamtheitlicher an das Thema herangehen. Bereits in diesem Jahr konnten wir uns um noch intensiver das Thema Aufarbeitung kümmern und uns hierfür auch personell verstärken. Darüber hinaus ist der Blick in diesem Handlungsfeld grundsätzlich darauf gerichtet, wie Kinder- und Jugendschutz vollumfänglich im Sport gewährleistet werden kann.
Im Handlungsfeld Sport mit Courage sind alle Themen der dsj enthalten, bei denen es um die Wahrnehmung von gesellschaftlicher Verantwortung geht. Damit sind die Themen Demokratiestärkung, Antidiskriminierung und Antirassismus gemeint, aber gleichermaßen auch die Bereiche Teilhabe und Vielfalt, Integration, Kinder und Jugendliche mit erschwerten Zugangsbedingungen und Nachhaltigkeit.
dsj: Frau Lamby, zunächst einmal herzlichen Glückwünsch zu Ihrer neuen Position. Sie haben bisher das Thema Prävention sexualisierter Gewalt betreut. Nun ist die Themenvielfalt Ihrer Aufgabe deutlich angewachsen. Worin sehen sie Ihre neue Aufgabe?
Lamby: Vielen Dank! Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und darauf, gemeinsam mit meinem Team das neue Ressort Gesellschaftspolitik der dsj nun auch mit Leben zu füllen. Ich sehe meine Aufgabe darin, ein Dach für diese Themenvielfalt zu bilden. Wir können nun viel besser die schon lange in der dsj eher einzeln behandelten gesellschaftspolitischen Themen zusammenhängend denken. Durch die engere Zusammenarbeit in den Handlungsfeldern Kinder- und Jugendschutz und Sport mit Courage möchte ich zukünftig stärker übergreifend wirken, Synergien zwischen den Themen herstellen und die Haltung der dsj zu diesen gesellschaftspolitisch relevanten Themen klarer herausstellen.
dsj: Was sind somit Ihre Ziele als neue Ressortleiterin für den Bereich Gesellschaftspolitik?
Lamby: Ich möchte gemeinsam mit anderen Netzwerkpartner*innen für die Potentiale des Kinder- und Jugendsports auf dem Weg zu mehr Teilhabe und Vielfalt, Demokratieförderung, Kinderschutz und Nachhaltigkeit insgesamt einstehen. Dabei ist es mir wichtig, deutlich zu machen, dass wir gemeinsam die Verantwortung dafür tragen, den Kinder- und Jugendsport so zu gestalten, dass wir ein förderliches und schützendes Umfeld für alle Kinder und Jugendlichen, gleich welcher Herkunft oder zum Beispiel auch Behinderung, zur Verfügung stellen. Und genau dies sehe ich als Ziel des neuen Ressorts: die Umsetzung der gesellschaftspolitischen Verantwortung im Kinder- und Jugendsport selbst, aber vor allem auch deren Wahrnehmung, zu stärken.