Am 2. und 3. Dezember 2024 war Frankfurt Schauplatz der internationalen Konferenz „Let’s Play! Child & Youth Sports Summit: Role of Play and Competition“ der Deutschen Sportjugend. Gemeinsam mit internationalen Gästen aus Wissenschaft und Sportpraxis sowie unterschiedlichen Akteur*innen des Kinder- und Jugendsports in Deutschland wurde darüber diskutiert, wie die Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote im Sportverein für Kinder und Jugendliche attraktiver und stärker an ihrer Lebenswelt orientiert gestaltet werden können.
Sowohl in den Begrüßungsworten der dsj-Vorstandsmitglieder Luca Wernert und Carolin Giffhorn als auch in den Keynotes von Prof. Dr. Tim Bindel (Johannes Gutenberg-Universität Mainz), Samuel Bashmakov & Tommy Lindgren (Finnish League of Human Rights), Dr. Ruth Brazier & Dr. Gary Hodgson (ICCE/Leeds-Beckett University) und Dan Whymark (MIVA Sports) und Workshops wurde deutlich: Es geht darum, herauszufinden, wie Kinder und Jugendliche in ihren unterschiedlichen Lebenswelten ticken und was sie sich im Sport wünschen. Das Ziel war es, Wege zu entdecken, um möglichst ALLE Kinder und Jugendliche für Bewegung, Spiel und Sport zu begeistern und sie langfristig im Sport zu halten.
Internationale Beiträge unter anderem aus England, Finnland und Tschechien sowie nationale Beiträge trugen zu einem Gesamtverständnis der Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen bei und unterstützen besser zu verstehen, was junge Menschen eigentlich brauchen.
Grundsätze für die Zukunft des Kinder- und Jugendsports
Die Konferenz bot eine bunte Vielfalt an Formaten: Vier Keynotes, ein Podiumsgespräch und zehn Workshops ermöglichten einen intensiven Austausch darüber, wie Kinderrechte als wichtige Grundlage für einen attraktiven Kinder- und Jugendsport genutzt werden können, welches Wissen und welche Methoden Trainer*innen über die unterschiedlichen Lebenswelten junger Menschen benötigen, wie Schulsportwettbewerbe für Kinder entwicklungsgemäß gestaltet, wie Drop-Out verhindert werden kann u. v. m. Auf dieser Grundlage konnten am Ende der Konferenz Grundsätze für die zukünftige Gestaltung des Kinder- und Jugendsports formuliert werden:
- Es gibt nicht DIE Kinder und Jugendlichen. Kinder und Jugendliche sind alle ganz verschieden, haben unterschiedliche Interessen, Eigenschaften oder unterschiedliche Vorbilder. Es braucht daher ein breites Angebot in Sportvereinen, in denen bspw. Spiel oder flexible Bewegungsangebote, aber auch Leistung und Wettkampf ermöglicht wird.
- Kinder und junge Menschen brauchen spielerische Zugänge zu Bewegung, Spiel und Sport. Sie müssen emotional begeistert, beteiligt und gehört werden.
- Trainer*innen haben eine Schlüsselrolle bei der Gewinnung und Bindung junger Menschen. Sie benötigen entsprechende Qualifizierungen, um Wissen in Bezug auf die Entwicklung der Beziehung zu den Kindern & Jugendlichen aufzubauen, wertschätzend ihre unterschiedlichen Lebenswelten zu berücksichtigen und sie ernst zu nehmen oder wie sie Kinderrechte noch stärker im Training und in der Vereinskultur einbringen können, um damit mehr Kinder und Jugendliche für den Sport zu gewinnen.
- Gemeinsames Ziel muss es sein, eine tägliche Bewegungseinheit für Kinder und Jugendliche in Deutschland umzusetzen.
- Gemeinschaftlich mit den Sportvereinen und -verbänden ist ein gemeinsames Verständnis eines attraktiven Trainings, Wettbewerbs und Wettkampfs – eines fairen und fördernden Kinder- und Jugendsports – zu entwickeln!
Die Konferenz hat deutlich gemacht: Der Schlüssel liegt darin, Kinder und Jugendliche zu verstehen und sie in den Mittelpunkt zu stellen - für eine Zukunft, in der möglichst alle Kinder in Bewegung sind.