Kampagne für Stärkung der Freiwilligendienste erreicht 100.000 Unterschriften

Die Kampagne setzt damit ein deutliches Zeichen gegen die Haushaltskürzungspläne der Bundesregierung

Bundesweit leisten rund 100.000 Menschen jedes Jahr einen Freiwilligendienst bei unterschiedlichsten Trägern und damit ein wunderbares Engagement sowohl in der Sportwelt als auch für die Gesamtgesellschaft. Die Kampagne „Freiwilligendienst stärken“ ist eine Initiative von jungen Freiwilligen, die darauf abzielt, ein breites Bewusstsein für die Vorteile eines Freiwilligendienstes zu schaffen und gleichzeitig auf die schwierigen Rahmenbedingungen (z. B. mangelhafte Unterstützung bei Mobilitätskosten, Platzmangel, fehlende Flexibilität) aufmerksam zu machen. Die Freiwilligen fordern, dass Bund und Länder ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, um die Freiwilligendienste im In- und Ausland attraktiver zu machen.

Mindestens 50.000 Unterschriften mussten innerhalb einer Frist von 4 Wochen gesammelt werden, damit eine öffentliche Anhörung im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages stattfindet. Am 6. Juli 2023 endete die Frist: Die Kampagne mit ihrer Petition an den Deutschen Bundestag ist mit mehr als 100.000 Unterschriften ein Riesenerfolg, insbesondere vor dem Hintergrund der geplanten Sparmaßnahmen der Bundesregierung und der Pflichtdienstdebatte.

Zum Erfolg der Petition erklärt eine der Starterinnen der Petition, Marie Beimen: „Die vielen Unterschriften für unsere Petition sind die Leistung von wochenlangem Engagement von Freiwilligen und den Strukturen der Freiwilligendienstelandschaft. Die zahlreichen Unterschriften machen deutlich, die aktuellen Bedingungen in den Freiwilligendiensten sind bereits länger nicht mehr tragbar! Dass gerade jetzt die Bundesregierung die Freiwilligendienste zusammenkürzen will und in Kauf nimmt, dass jeder vierte Platz in einer Einsatzstelle wegfällt, ist eine Katastrophe. Wir werden bei unserer Anhörung ganz klar machen: Wir brauchen jetzt eine Stärkung, keine Streichung. Mit den geplanten Streichungen droht der Zusammenfall ganzer Einsatzstellenbereiche und Strukturen, welche auch die Zivilgesellschaft deutlich zu spüren bekommen wird.“

Die Bundesregierung hat mit ihrem Haushaltsentwurf für 2024 eine Einsparung von 78 Millionen auf den Weg gebracht, was rund 24 Prozent aller Bundesmittel für die Jugendfreiwilligendienste und den Bundesfreiwilligendienst entspricht. Die Kürzungen verschlechtern die gesamten Rahmenbedingungen für Freiwillige massiv und bedrohen die Freiwilligendienste in ihrer pädagogischen Qualität, Struktur und Existenz. „Anstatt Freiwilligendienste zu stärken, soll gekürzt werden. Jungen Meschen wird damit die Möglichkeit genommen, sich ein Jahr für die Gesellschaft einzusetzen. Das ist nicht hinnehmbar.“, betont dsj-Vorstandsmitglied Julian Lagemann. Die Kampagne „Freiwilligendienst stärken“ wird sich also nach dem Erfolg der Petition darauf konzentrieren, die angekündigten Kürzungen doch noch zu verhindern.


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