In Erinnerung an die Eröffnung der Konferenz der Vereinten Nationen zum Schutz der Umwelt am 5. Juni 1972 in Stockholm haben die Vereinten Nationen sowie die Bundesrepublik Deutschland den 5. Juni zum jährlichen "Tag der Umwelt" erklärt. Mit unterschiedlichen Veranstaltungen, Aktionen und Maßnahmen wird an diesem Tag global ökologische Courage gefördert. Der Tag soll das Bewusstsein dafür stärken, dass es vor allem der Mensch selbst ist, der die Vielfalt und Stabilität der Umwelt bedroht.
Mit Methoden und Konzepten der Bildung für nachhaltige Entwicklung können auch Trainer*innen, Übungsleiter*innen sowie Fachkräfte im Kinder- und Jugendsport Themen der Umwelt aufnehmen, jungen Menschen im Training und in Bewegungsphasen spielerisch vermitteln und schließlich zum Reflektieren und Handeln anregen. Die Deutsche Sportjugend zeigt beispielsweise in der neuen Methodensammlung „Jugend bewegt Zukunft“, wie so etwas gelingen kann. Darüber hinaus hilft der Aktionsplan BNE sowie der Moderationskoffer BNE dabei, eine Diskussion im Verband bezüglich nachhaltiger Themen anzustoßen und Maßnahmen sowie Aktivitäten im Verband umzusetzen.
Die Bertelsmann-Stiftung hat gemeinsam mit Sustainable Development Solutions Network 2019 eine Studie veröffentlicht, die deutlich macht, dass auch Deutschland noch Nachholbedarf, „zum Beispiel in den Bereichen Klimaschutz sowie nachhaltiger Konsum und Produktion hat. (…) Ein weiteres Negativbeispiel ist die Müllproduktion: So produzieren die Deutschen jährlich pro Kopf rund 22 Kilogramm Elektroschrott – fast dreimal so viel wie in der Türkei oder Mexiko und rund genauso viel wie in den USA.“, heißt es im SDG-Report. Auch im Kinder- und Jugendsport kann Klimaschutz sowie nachhaltiger Konsum und Müllproduktion zum Thema gemacht werden. Der Sport muss sein Handeln stärker auf solche Themen ausrichten und geeignete Lösungen finden – von der Austragung von Wettkämpfen und Sportvereinsfesten, bis hin zu einem reflektierten Umgang mit der Produktion von Müll bei Sportveranstaltungen, Trainings in der Natur oder im Rahmen von Jugendbildungsangeboten, die Wissen zum Thema Umwelt vermitteln und gemeinsame Aktionen für den Umweltschutz planen. Musterbeispiele für die nachhaltige und umweltfreundliche Umsetzung bei Sportveranstaltungen bieten die kommenden olympischen Spiele in Tokio. So werden z. B. die Medaillen nach einer landesweiten Sammelaktion aus recycelten Metallen, darunter 6.21 Mio. Handys, und die Siegerpodeste aus Plastikabfällen aus dem Meer hergestellt.
Auch die Deutsche Sportjugend arbeitet kontinuierlich daran, ihr eigenes umweltbewusstes Handeln zu verbessern und über das Thema zu informieren. So hat sie beispielsweise im Rahmen der Kooperation mit Sports4Future ermittelt, wie sie ihre dsj-Veranstaltungen noch nachhaltiger gestalten kann oder beschlossen, ab diesem Jahr auf die gedruckte Form des Berichtsheftes zu verzichten. Auf dem dsj Instagram Kanal werden regelmäßig gute Beispiele aufgezeigt, mit denen die einzelnen Sustainable Development Goals im Sport vorangetrieben werden können.
Um das hohe Interesse und die Motivation seitens junger Menschen an umweltbezogenen Themen sowie ihre kreativen Ideen auch für den Sport sinnvoll zu nutzen und sie bei Entscheidungen einzubeziehen, könnten noch viel stärker Formate, Angebote und Instrumente zur Jugendbeteiligung im Sport geschaffen werden. Die Partizipation jüngerer Generationen ist umso wichtiger, weil es sich bei Umweltfragen auch immer um die Zukunft junger Menschen und das gemeinsame Zusammenleben handelt. Gute Lösungen zu finden, geht nur gemeinsam. Schließlich muss immer ein Handeln folgen – denn Wissen und Sensibilisierung alleine reichen nicht aus. In Deutschland und den Strukturen des deutschen Sports gibt es sicher noch einiges zu tun!