Gesund aufzuwachsen, stellt wichtige Weichen für die Gesundheit im späteren Leben. Die COVID-19 Pandemie hat die körperliche und psychische Gesundheit von vielen Kindern und Jugendlichen deutlich verschlechtert. Umso wichtiger ist es jetzt, Ansatzpunkte für eine wirksame Prävention gesundheitlicher Belastungen von Kindern und Jugendlichen auszuloten. Die Jahrestagung 2022 des Deutschen Jugendinstitutes (DJI) befasste sich am 8. und 9. November mit gesundheitsbezogenen Risiken, aber auch Fördermöglichkeiten in unterschiedlichen Kontexten des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen – von der Familie über Kita und der Kinder- und Jugendarbeit im Sport, der offenen Jugendarbeit bis zum Internet uvm. Forschungsergebnisse zu diesen und weiteren Themen vorgestellt. Ekin Deligöz, Staatssekretärin im BMFSFJ, und DJI-Direktorin Prof. Dr. Sabine Walper tauschten sich dabei auch darüber aus, wie Forschungsergebnisse für politische Entscheidungen nutzbar gemacht werden können.
Mehrere Mitglieder des dsj-Forschungsverbundes haben an der Jahrestagung des DJI teilgenommen.
dsj-Vorstandsmitglied Kirsten Hasenpusch zeigte mit ihrem Beitrag in der Session „Bewegung in der Krise“ auf, dass sich Sportvereine und -verbände während der COVID-19 Pandemie unter schwierigen Bedingungen intensiv engagiert haben für die Aufrechterhaltung von Bewegungsangeboten für Kindern und Jugendlichen, um damit einen Beitrag für Ausgleich, Spaß an Bewegung und Gelegenheiten für Begegnung mit Peers zu leisten. Insgesamt sollte und soll weiterhin damit vor allen jenen Kindern und Jugendlichen, die pandemiebedingt unter den Folgen von Bewegungsmangel leiden, ein Angebot zur Förderung von Bewegungsfreude und Teilhabe gemacht werden. Unter Moderation von Prof. Dr. Susanne Kuger (DJI) wurden mit den Teilnehmenden auch Kooperationsformen zwischen Sportvereinen und Schulen sowie Kindertagesstätten und die Herausforderungen, die mit dem weiteren Ausbau der Ganztagsbetreuung für den gemeinnützigen, organisierten Kinder- und Jugendsport bestehen.
Hasenpusch appelliert: „Bewegungsförderung muss als Schwerpunkt frühkindlicher Bildung als auch als Querschnittsaufgabe mit Blick auf gesundes Aufwachsen noch mehr auch von Jugendforschung betrachtet werden. Für zentrale politische Entscheidungen, die Praxis im Kinder- und Jugendsport und auch das gesamte Feld der Kinder- und Jugendhilfe ist das wichtig. Bewegung sollte doch in allen Settings des Aufwachsens selbstverständlich sein“.
Dr. Susanne Krug vom Robert-Koch-Institutes (RKI) informierte zum noch bis Ende 2023 laufenden Forschungsprojekt BeweKi. Mit dem Projekt erforscht das RKI die Umsetzung von Bewegungsförderung für Kinder und Jugendliche in den Lebenswelten Kita, Schule und Sportverein unter Berücksichtigung der Pandemiebedingungen. Dazu werden Fachkräfte aus den Lebenswelten Kita, Schule und Sportverein in Deutschland in mehreren, zu unterschiedlichen Zeitpunkten stattfindenden, Teilstudien befragt. BeweKi nutzt ein Mixed-Methods-Studiendesign bestehend aus quantitativen und qualitativen Erhebungsmethoden und kooperiert für die BeweKi-Studie mit dem Deutschen Jugendinstitut (DJI).
Das Deutsche Jugendinstitut e. V. (DJI) ist ein sozialwissenschaftliches Institut für Forschung und Entwicklung in Deutschland in den Themenbereichen Kindheit, Jugend, Familie und den darauf bezogenen Politik- und Praxisbereichen. Es will dabei als Vermittlungsinstanz zwischen Wissenschaft, Politik und Fachpraxis fungieren.
Foto: DJI_David Ausserhofer