Für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Demokratie – auch und gerade in der Pandemie!

Positionierung des DOSB und der dsj zu aktuellen antidemokratischen und gewaltvollen Haltungen und Handlungen im Kontext der Corona-Pandemie

Der organisierte Sport beteiligt sich seit Beginn solidarisch an der gesamtgesellschaftlichen Herausforderung eines bestmöglichen Umgangs mit der Coronavirus-Pandemie. Er hat sich klar dazu bekannt, dass die Vorgaben des Infektionsschutzes und die erforderlichen Hygienemaßnahmen der einzige Weg aus der Pandemie sind. Es wurden Leitplanken entwickelt sowie eigene Maßnahmen ergriffen und die Bevölkerung zum Impfen aufgerufen.  

Für den organisierten Sport waren die vergangenen fast zwei Jahre, wie für andere gesellschaftliche Bereiche, entbehrungsreich. Sie haben Kraft und auch viele Mitgliedschaften in den Sportvereinen gekostet. Die praktische Handhabung der Pandemie-Regeln und  -Einschränkungen stellt insbesondere die Sportvereine vor große Herausforderungen. Die zum großen Teil ehrenamtlich Engagierten sind – neben ihren sonstigen fordernden Aufgaben rund um Vereinsorganisation und Training – mit den stets wechselnden Regelungen zur Öffnung oder Schließung der Sportstätten und Vereinsangebote, der Fürsorge für ihre Vereinsmitglieder, der Organisation von Test- oder Impfstatuskontrollen, der Umsetzung von Abstands- und Hygienekonzepten sowie dem Ausfall von Übungsleiter*innen enorm belastet.  

Der organisierte Sport blickt mit großer Sorge auf die Versuche, die mühsam bisher erreichten Erfolge in der Pandemie-Bekämpfung wissentlich zu untergraben sowie die komplexen medizinethischen und gesellschaftspolitischen Debatten zu instrumentalisieren und für antidemokratische Zwecke zu benutzen.  

Orchestrierte Schein-Empörungen und gesteuerte Eskalationen in Chat-Gruppen und auf den Straßen, „subversive Spaziergänge“ statt angemeldeter Demonstrationen, Wissenschaftsleugnung, Antisemitismus und Holocaust-Verharmlosung, Angriffe auf Journalist*innen, Politiker*innen, Polizist*innen und Ärzt*innen, Radikalisierung, Mordaufrufe – all das kann und darf nicht als „freie Meinungsäußerung“ akzeptiert werden.  

Wir, der DOSB und die dsj, stellen uns ausdrücklich gegen antidemokratische und gewalttätige Haltungen und Handlungen. Die Spaltungsversuche, zum Teil organisiert durch Akteur*innen und Organisationen der extremen Rechten, treffen die Grundprinzipien des guten Miteinanders und damit das demokratische Zusammenleben auf Basis der freiheitlich-demokratischen Grundordnung im Rechtsstaat. Sie treffen somit auch den organisierten Sport.  

DOSB und dsj stehen klar und deutlich: 

  • für die gemeinsame und solidarische Anstrengung, durch u. a. die Corona-Schutz-Impfung eine weitere Verschärfung der Pandemie zu verhindern und damit Sport im Verein, insbesondere für Kinder und Jugendliche, zu ermöglichen,
  • für eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Debatten bei Anerkennung von Expertisen der verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen,
  • für Verantwortung einer*s jeden für die Gemeinschaft,
  • für das Recht auf Versammlungsfreiheit und freie Meinungsäußerung als hohes demokratisches Gut, im gesetzlich definierten und für alle geltenden Rahmen,
  • für eine klare Haltung gegen Gewalt, Antisemitismus, Holocaustverleugnung und Menschenverachtung sowie
  • für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Demokratie 19. Januar 2022auch und gerade in der Pandemie ! 

Download der Positionierung


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