Für eine starke Zukunft!

Quelle: Dennis Ewert

Der Jahrestag des FSJ und die aktuellen Herausforderungen der Freiwilligendienste

Während der dezentrale Bundesaktionstag am 29. April zum 60-jährigen Bestehen des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) – seit mehr als 20 Jahren auch im Sport! – bundesweit Aufmerksamkeit erregte, steht weiterhin die finanzielle Zukunft der Freiwilligendienste auf dem Spiel.

Am 29. April 2024 feierten Verbände, Träger, Freiwillige und Unterstützer*innen das Jubiläum des FSJ und verdeutlichten durch zahlreiche Aktionen die Bedeutung der Freiwilligendienste sowohl für die jungen Freiwilligen als auch für die Einsatzbereiche und den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt. Die bunten und abwechslungsreichen Aktionen vom 29. April unter dem Motto #KeineHalbenSachen, von digitalen Maßnahmen über Postkarten der jungen Freiwilligen an Politiker*innen bis zu Informationsständen in den Innenstädten oder Landtagsbesuchen, zeigten nicht nur die Vielseitigkeit der Freiwilligendienste sondern auch ihre Reichweite und Relevanz in der Gesellschaft. „Erst wenn ich mich mitverantwortlich für diese Gesellschaft und die Menschen um mich rum fühle und mir dabei vermittelt wird, dass meine Stimme zählt und mein Handeln etwas bewirkt, bin ich richtig motiviert mich weiterhin für meine Mitmenschen einzusetzen und sozial oder politisch mitzuwirken. Deswegen sind Freiwilligendienste so eine große Bereicherung, nicht nur für die Einsatzstellen, sondern eben auch für unsere Demokratie“ so Erik von Malottki, Bundestagsabgeordneter und engagementpolitischer Sprecher der SPD, auf Anfrage der Deutschen Sportjugend.

Gleichzeitig machten alle beteiligten Akteur*innen aber auch auf die die dringenden Herausforderungen aufmerksam, denen sie gegenüberstehen – insbesondere im Hinblick auf die drohenden Budgetkürzungen und die fehlenden Finanzzusagen für 2025. Neben der unklaren Finanzlage stehen die Freiwilligendienste aktuell auch aufgrund einer Gesetzesanpassung im politischen Fokus. Der Bundestag hat am 26. April 2024 einstimmig das sogenannte Freiwilligen-Teilzeitgesetz der Bundesregierung (20/9874) angenommen. Damit sollen unter anderem die Teilzeitmöglichkeiten bei den Freiwilligendiensten erweitert und die Taschengeldobergrenze erhöht werden. Doch auch hier gilt: Selbst, wenn das monatliche maximale Taschengeld von 453 Euro auf 604 Euro angehoben wird, bleibt die Finanzierung durch die Einsatzstellen unsicher – eine Herausforderung, die ohne erhöhte staatliche Förderungen nicht zu stemmen ist.

In einer Zeit gesellschaftlicher Veränderungen, bevorstehender wegweisender Wahlen und wachsender Besorgnis um den Zustand unserer Demokratie, markiert der 29. April 2024 deshalb den Auftakt für ein breitgefächertes Engagement verschiedener Akteure, die sich gemeinsam für die Sicherung der Freiwilligendienste einsetzen. Denn „gerade in diesen Zeiten, in denen unsere Demokratie bedroht wird, ist ein Engagement wie [das der Freiwilligendienstleistenden] für unsere Gesellschaft besonders wertvoll. Engagierte Menschen sind ein Grundpfeiler unserer Demokratie“, sagt auch Emilia Fester (Bündnis 90/Die Grünen). Ausführliche Antworten der engagementpolitischen Sprecher*innen der Bundesregierung zur Rolle der Freiwilligendienste und Stellungnahmen von jungen Freiwilligen, die anlässlich des Tags der Freiwilligendienste im Sport gesammelt wurden, finden sich im Flyer „Freiwilligendienste im Sport Motor der Demokratie“.


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