Fast jedes zweite Kind und jede*r zweite Jugendliche ist Mitglied in einem Sportverein. Neben der wichtigen Rolle für Bewegungsförderung und Sport haben Vereine eine besondere Bedeutung für gesellschaftliche Teilhabe, Bildung und Persönlichkeitsentwicklung. Aufgrund des Lockdowns blieben die Turnhallen und Sportplätze aber monatelang geschlossen. Viele Kinder haben verlernt, zu spielen, sich unbeschwert zu bewegen und Kontakt zu Gleichaltrigen aufzubauen. Der Sportverein als Bildungsakteur*in konnte über einen langen Zeitraum nicht wirken. Viele Jugendliche sind in virtuellen Welten versunken. Um Einsamkeit und Bewegungsmangel von Kindern und Jugendlichen zu begegnen, bedarf es nun eines Neustarts des Kinder- und Jugendsports und einer anschließenden dauerhaften Stärkung. Mit der realen Gemeinschaft im Sportverein kann zudem ein Kontrapunkt zu erstarkenden demokratiefeindlichen Kräften gesetzt werden – für Sport, Gesundheit, Bewegungsfreundlichkeit, Gemeinschaft und Teilhabe, junges Engagement und eine starke Demokratie.
Zur Unterstützung dessen bedarf es in der nächsten Legislaturperiode einer wirkungsvollen Politik. Die dsj hat anlässlich der im September 2021 anstehenden Bundestagswahl Bedarfe für den Kinder- und Jugendsport identifiziert und appelliert nun an die demokratischen Bundesparteien und eine zukünftige Bundesregierung:
- Das Bewegungsbedürfnis von Kindern und Jugendlichen systematisch mitzudenken,
- Junges Engagement im Sport zu fördern,
- Jugendsport(strukturen) handlungsfähiger zu machen,
- Den Sportverein als demokratischen Raum zu stärken,
- Für Kinder- und Jugendschutz die Prävention, Intervention und Aufarbeitung zu stärken.
In den nächsten Monaten wird es darum gehen, sich bei Entscheidungsträger*innen für diese Ziele einzusetzen.
Weitere Ausführungen zu diesen Forderungen sind auf der dsj-Website zu finden.