Nach 2 Jahren pandemiebedingter digitaler Veranstaltungen fand das jährliche Forum Safe Sport dieses Jahr wieder in Präsenz im mainhaus Stadthotel in Frankfurt am Main statt. Ganz in diesem Sinne stand der persönliche Austausch dieses Jahr im Fokus.
An das Get-Together am Vorabend des Fachforums, das einen informellen Austausch zwischen den Beauftragten ermöglichte, schloss sich am 09. November die Haupttagung an. Circa 70 Teilnehmer*innen haben sich in einem Open Space Format intensiv zu den Themen des auf der dsj-Vollversammlung beschlossenen Zukunftsplans ausgetauscht. Unter den Teilnehmenden waren viele Ansprechpersonen für das Themenfeld Schutz vor Gewalt, aber auch weitere Vertreter*innen in aus den dsj- und DOSB-Mitgliedsorganisationen. Dieses übergreifende Interesse zeigt, dass der Schutz vor Gewalt in den Verbänden in gemeinsamer Verantwortung wahrgenommen wird.
Nachdem dsj Geschäftsführerin Christina Gassner alle Teilnehmenden herzlich begrüßt hat, startete der inhaltliche Teil des Fachtags. Prof. Dr. Bettina Rulofs von der Deutschen Sporthochschule Köln stellte in ihrem Vortrag die Ergebnisse der jüngsten Studie SicherImSport sowie der Fallstudie der Aufarbeitungskommission vor und resümiert: „Gewalterfahrungen im Sport sind keine Einzelfälle und ein aktuelles Problem“. Darüber hinaus konnte sie Implikationen der Forschung hervorheben, die bei der Erstellung des Zukunftsplan Safe Sport berücksichtigt werden sollten und ging auf die Frage ein, welche Empfehlungen Betroffene aus der Fallstudie in Bezug auf den Sport geäußert haben.
Gestärkt mit diesen Impulsen führten die Moderator*innen Sarah Vogel und Stephan Schulz-Algie von der Führungs-Akademie des DOSB in das Open Space des Fachtages ein. Das Format erlaubte allen Teilnehmenden sich mit ihren Ideen in Bezug auf den Zukunftsplan produktiv einzubringen. Nach der Findung der Themen für die Austauschrunden, die eigenständig durch die Teilnehmenden gesetzt wurden, ging es in zwei Arbeitsphasen. In insgesamt 13 Gruppen setzten sich die Teilnehmenden bspw. mit der Fragestellung auseinander, wie man alle Vereine zur Umsetzung von Schutzkonzepte erreichen kann und diskutierten, ob es einer Verpflichtung und vielmehr einer Sensibilisierung bedarf. Andere Gruppen tauschten sich zu Umsetzungsmöglichkeiten von Qualitätsstandards für nicht-lizenzierte Trainer*innen aus, oder beschäftigten sich mit der Frage, wie ein Bundesförderprogramm Safe Sport entwickelt werden könnte.
Die Ergebnisse der anregenden und umfangreichen Diskussionen wurden von den Arbeitsgruppen auf Plakaten festgehalten. Ein anschließender Gallery-Walk entlang der Plakatwände ermöglichte den Teilnehmenden einen Einblick in die Arbeit der einzelnen Gruppen zu erhalten und bot darüber hinaus die Möglichkeit bestimmte Aspekte als besonders wichtig zu markieren oder sich gegenseitig Fragen zu stellen.
Zum Abschluss der Veranstaltung gab Elena Lamby, dsj-Ressortleiterin Gesellschaftspolitik, einen Überblick zur Zeitplanung für die Entwicklung des Zukunftsplans sowie möglichen Beteiligungsformaten und rundete die Veranstaltung mit aktuellen Berichten aus dsj, DOSB und aus der Politik ab.
Mit vielen neuen und weiterentwickelten Ideen sowie einem gestärkten Netzwerk blicken dsj und DOSB auf einen gelungenen Fachtag zurück.