Entwicklungsplan Bewegung und Sport des Bundes greift zu kurz

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Freude an Bewegung und Sport früh zu verankern, bleibt größte Aufgabe

Ein kurzer Rückblick: Im Dezember 2022 fand in Berlin der erste Bewegungsgipfel des Bundes statt, initiiert vom Bundesinnenministerium und dem Bundesgesundheitsministerium, um Sport und Bewegung bundesweit zu fördern. Vertreter*innen aus Politik und Sportverbänden, darunter der Deutsche Olympische Sportbund und die Deutsche Sportjugend, diskutierten über einen Entwicklungsplan Sport des Bundes. In einem einjährigen, intensiven Arbeitsprozess entwickelten fünf Arbeitsgruppen durch engagierte und konstruktive Zusammenarbeit konkrete Perspektiven für die Sportentwicklung in Deutschland. Dennoch wurde am Ende kein gemeinsamer Plan von Bund, Ländern und Verbänden beschlossen.

Innenministerin Faeser und Gesundheitsminister Lauterbach haben nun Anfang November 2024 einen Entwicklungsplan Bewegung und Sport des Bundes veröffentlicht. Dieser greift leider deutlich zur kurz und kratzt lediglich an der Oberfläche wesentlicher Problemlagen. Damit werden die schon geringen Erwartungen der dsj nochmals unterboten.

Das Wichtigste ist nun aber, dass die guten Ergebnisse der Arbeitsgruppe nicht verloren gehen oder in Schubladen verstauben. Für die Deutsche Sportjugend insbesondere relevant sind die die Empfehlungen der AG 4 „Freude an Bewegung und Sport früh verankern“, die im Rahmen der Prozesse zum Entwicklungsplan Sport erarbeitet wurde.

Die AG 4 zum Entwicklungsplan Sport hat sich auf vier zentrale Handlungsfelder konzentriert und diese jeweils mit spezifischen Zielsetzungen kombiniert:

  1. Frühkindliche Bewegung fördern!
  2. Mehr Bewegung in die Schule bringen!
  3. Kooperationen im Ganztag stärken!
  4. Kommunale Bewegungslandschaften weiterentwickeln!
  5. Empfehlungen zur Förderung des Kinder- und Jugendsports

Es werden zudem vier übergreifende Empfehlungen gegeben:

  • Empfehlung 1: Qualitätsentwicklung – Zertifizierungsprogramme und Mindeststandards implementieren!
  • Empfehlung 2: Qualifizierung – Fort- und Weiterbildungsoffensive Kinder- und Jugendsport starten!
  • Empfehlung 3: Soziale Benachteiligung – Erfolgreiche Projekte systematisch ausbauen!
  • Empfehlung 4: Kommunale Vernetzung – Koordinationsstellen für Bewegung, Spiel und Sport einrichten!

Prof. Dr. Nils Neuber und Prof. Dr. Miriam Kehne haben den Prozess und die Arbeitsergebnisse in einen Fachartikel aufgearbeitet.

Die Deutsche Sportjugend fordert die demokratischen Parteien auf, diese Punkte bei der Erstellung ihrer Wahlprogramme zur kommenden Bundestagswahl zu berücksichtigen und Antworten auf die drängenden Fragen des Kinder- und Jugendsports politisch zu beantworten.

 

 

 


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