Das Forum Safe Sport der Deutschen Sportjugend fand am 17. und 18. November 2023 erstmals zweitägig statt und war Gast im Raum für solidarisches Miteinander (bUm) in Berlin. In diesem Jahr stand das Thema Aufarbeitung von zurückliegenden Fällen (sexualisierter) Belästigung und Gewalt im Vordergrund.
Zum Auftakt der Veranstaltung sprach Frau Dr. Bergmann von der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs über die Bedeutung der Aufarbeitung für die Anerkennung des Unrechts und die Notwendigkeit von Verantwortungsübernahme. Das Ziel, Betroffenen zuzuhören, sich auszutauschen und voneinander zu lernen boten nicht nur die zwei Podiumsgespräche am ersten Tag, sondern auch drei Workshops am zweiten Tag des Forums Safe Sport. Weiterhin gaben die Thüringer Sportjugend und die Brandenburgische Sportjugend, der Deutsche Schwimm-Verband und der deutsche Handballbund einen Einblick in ihre laufenden Aufarbeitungsprozesse und berichteten von den Herausforderungen und Gelingensbedingungen dieser.
Ein besonderer Dank geht an die Expertinnen aus Erfahrung, die in den zwei Tagen aufgezeigt haben, dass der organisierte Sport seine Haltung immer wieder auf den Prüfstand stellen muss, denn auch der organisierte Sport ist noch Lernender im Prozess der Aufarbeitung. Betroffene sexualisierter Gewalt stoßen leider bis heute auch auf Unverständnis und Zurückweisung im eigenen Verein oder Verband. Dem muss der organisierte Sport entgegenwirken. Eine unerlässliche Voraussetzung für den Kulturwandel ist die Öffnung für die Aufarbeitung der Vergangenheit.
Das Forum Safe bot allen Teilnehmenden zwei informative und konstruktive Tage, um das Themenfeld Aufarbeitung weiterzuentwickeln. Denn Ziel ist es, dass die Aufarbeitung im Sinne der Betroffenen gut gemacht wird und eine ehrliche und schonungslose Aufarbeitung erfolgt.