Eine nachhaltige Entwicklung braucht Bildung durch Bewegung, Spiel und Sport(vereine)!

Quelle: Joachim Raschke

dsj beim Jahrestreffen Bildung für nachhaltige Entwicklung des BMBF

Am 17. September 2024 fand das Jahrestreffen Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in Essen statt. In einem Workshop gestaltete die Deutsche Sportjugend einen Beitrag mit dem Titel „Eine nachhaltige Entwicklung braucht Bildung durch Bewegung, Spiel und Sport(vereine)!“, der dazu ermutigte, die Potenziale von Bewegung, Spiel und Sport stärker in der BNE zu verankern und Sportvereine als zentrale Bildungsakteure – für die Teilhabe junger Menschen und mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt - zu stärken!

BNE wird oft als abstrakt und schwer greifbar empfunden. Deshalb betonten die Teilnehmenden bei dem Jahrestreffen, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung verständlicher und greifbarer werden muss. Bewegung, Spiel und Sport lösen Freude, Emotionen und Begeisterung aus – genau das, was auch BNE braucht! Statt als komplexe und moralisch belastende Aufgabe wahrgenommen zu werden, muss BNE Spaß machen und positiv besetzt sein. Sportvereine bieten hierfür den idealen Rahmen, da sie durch Spaß und gemeinschaftliches Engagement niedrigschwellige Zugänge schaffen können, die allen offenstehen.

Die soziale Dimension im Kontext von Nachhaltigkeit wird im Besonderen durch Sportvereine abgedeckt, das ist ihre Kernaufgabe: Sportvereine bieten das Potenzial, für mehr soziale Gerechtigkeit zu sorgen, in dem sie Menschen aus ganz unterschiedlichen sozialen Milieus zusammenbringen können. Chancenungleichheit stellt eine Herausforderung dar, die auch junge Menschen zunehmend wahrnehmen (Sinus-Studie 2024) und zusätzlich selbst betreffen. Gerade in Zeiten multipler Krisen wächst diese Ungleichheit, daher ist es umso wichtiger Sportvereine zu stärken, damit sie dem entgegenwirken können, um jungen Menschen weiterhin einen Raum zu bieten – für mehr Zusammengehörigkeit, positives Engagement, Sicherheit und feste Strukturen. Sie sind die „sozialen Tankstellen“ unserer Gesellschaft, in denen bürgerschaftliches Engagement gefördert wird. Diese wichtige Rolle muss weiter ausgebaut werden, wenn wir als Gesellschaft BNE stärken wollen.

Sportvereine sind aber auch wichtige Bildungspartner für Kommunen, Schulen, Kitas oder Jugendzentren. Hier lernen junge Menschen nicht nur sportliche Fähigkeiten, sondern auch zentrale Kompetenzen für ihr Leben: Teamfähigkeit, Verantwortungsübernahme und Konfliktbewältigung. Diese Gestaltungskompetenzen machen junge Menschen partizipationsfähig – sie lernen, dass Engagement und Mitbestimmung Freude bringen. Und ganz nebenbei wird der Mythos vom „dummen Fußballer“ entkräftet: Wer im Sport Verantwortung übernimmt, ist auch im schulischen Bereich oft erfolgreicher.

Die soziale Dimension der Nachhaltigkeit ist in der DNA der Sportvereine verankert. Will man BNE in der Gesellschaft fest etablieren, müssen Sportvereine in ihren Kernaufgaben gestärkt werden. Dies beinhaltet den Ausbau und die Sanierung von Sportstätten sowie die Förderung des Ehrenamts, der Aus- und Fortbildung von Trainer*innen oder Übungsleiter*innen. Denn genau hier erleben junge Menschen, was Selbstwirksamkeit bedeutet: Sie gestalten aktiv mit und erfahren, dass ihr Handeln zählt.

Fazit: Sportvereine sind Zukunftswerkstätten für Nachhaltigkeit – Bildung durch Bewegung, Spiel und Sport ist ein entscheidender Hebel, um BNE lebendig und begeisternd zu vermitteln. Es ist an der Zeit, die Potenziale der Sportvereine stärker zu nutzen und sie als zentrale Akteure in der Bildung für nachhaltige Entwicklung anzuerkennen.


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