Durch internationale Jugendaustausche wird europäische Identität gestärkt

Kiki Hasenpusch bei europäischer Konferenz zum Thema „Sport als Instrument der EU-Entwicklungspolitik”

Der Vorsitz der EU-Ratspräsidentschaft ist eine wechselnde Aufgabe der europäischen Mitgliedsstaaten. Von Deutschland übernommen, liegt der Vorsitz aktuell bei Portugal. Hat ein Mitgliedsstaat die EU-Präsidentschaft inne, muss er dafür sorgen, dass die Arbeit des Rates systematisch vorangeht und Entscheidungen gefällt werden. Portugal hat die Ratspräsidentschaft unter das Motto “Time to deliver: a fair, green and digital recovery” gestellt und eine Priorität dabei auf Sport Diplomatie und Sport Innovationen gelegt. Im Rahmen dieser fand am 3. und 4 Juni die Präsidentschaftskonferenz „Can sport diplomacy contribute to building a stronger Europe in the world?” in Lissabon statt.  

Die Konferenz zielte darauf ab, die Bedeutung des Sports für internationale Beziehungen hervorzuheben und dabei insbesondere auf die Förderung von Frieden, den Abbau kultureller Barrieren und die Förderung der sektorübergreifenden Dimension des Sports einzugehen. Mit der Erörterung dieses Themas beabsichtigt die Präsidentschaft, die wirtschaftlichen, diplomatischen, politischen und sozialen Beziehungen der Europäischen Union zu Drittstaaten zu stärken. 

Kirsten Hasenpusch, dsj Vorstandsmitglied, hat an der Diskussion zum Thema „Sport als Instrument der EU-Entwicklungspolitik“ im Rahmen der Konferenz teilgenommen. Dabei ging es darum, die Rolle des Sports im Kontext der EU-Entwicklungspolitik hervorzuheben und das Potenzial des Sports in der Nachbarschafts- und Entwicklungspolitik zu nutzen.  

Kiki:  Dass wir als Deutsche Sportjugend eingeladen wurden mitzureden und unsere Erfahrungen zu teilen, ist eine große Ehre und wertschätzend zugleich. Es zeigt, dass wir als Organisation mit unseren Programmen international wahrgenommen und geachtet werden. 

Sie war eingeladen, über die Kooperation der dsj mit der Japanischen Sportjugend zu sprechen und dabei auf die ‚Auswirkungen und Benefits für Europa einzugehen.  

Kiki: Junge Menschen, die an einem Austausch teilnehmen, verlassen ihre Komfortzone. Sie schauen über den Tellerrand und lassen sich auf eine ganz andere und meist neue Kultur ein. Durch das vielseitige Programm erhalten sie Einblicke in die Gesellschaft, erleben Alltag und Familienleben hautnah. Der Sport begleitet sie dabei als verbindendes und vor allem niedrigschwelliges Element. Durch und mit Sport werden Barrieren abgebaut, Zugänge ermöglicht und die Begegnung erleichtert. Interkulturelles Lernen bedeutet nicht nur etwas über andere Kulturen zu lernen, sondern auch über die eigene Kultur, das eigene Land und dessen Werte. Es geht um Identifikation. Viele junge Menschen gehen als deutsche Bürger*innen ins Ausland und kommen als Europäer*innen zurück, da sie weiter denken als zuvor, offener sind und reflektieren. 

Im Vordergrund stand die Frage, was hierbei die Vorteile für beide Länder sind?   

Kiki:  Der Austausch trägt zur interkulturellen Jugendbildung und freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern bei. Er sensibilisiert junge Menschen bezüglich Vielfalt und Diversität. Er schafft Offenheit für bislang Unbekanntes und ermöglicht differenzierte Blickwinkel. Durch den Austausch sind nicht nur unzählige Freundschaften zwischen Menschen aus zwei fernen Ländern entstanden, sondern auch zahlreiche weitere Austauschprogramme auf anderen Ebenen. Letztlich schafft ein internationaler Austausch immer einen Dialog und Zugänge. 

Insbesondere wurde die Frage diskutiert, wie Sportdiplomatie dazu beitragen kann, ein stärkeres Europa in der Welt zu schaffen. Daher schloss sich die Frage an, inwieweit trägt ein solcher Austausch zum Aufbau eines stärkeren Europas in der Welt bei? 

Kiki: Die Werte des Sports, wie bspw. Freiheit, Demokratie, Solidarität und Freundschaft, sind auch Werte Europas. Durch die Wertevermittlung durch und mit Sport, werden also gleichzeitig die Werte Europas in die Welt getragen. Europa profitiert davon, dass junge Menschen ihren Horizont erweitern, Perspektiven wechseln und Verständnis für “das Unbekannte” gewinnen. Es geht letztlich um den Dialog zwischen Ländern und Menschen. Wenn wir es schaffen, Vielfalt als Stärke zu nutzen und Verständnis füreinander zu erlangen, dann gelingt es, die Werte Europas und des Sports in die Welt zu tragen, dann gewinnen wir alle.  

Die Highlights des zweiten Konferenztages sind als Video veröffentlicht worden. 

 


Zurück