Am 12. und 13. Juni 2023 hat in Mannheim der 28. Deutsche Präventionstag, der weltweit größte Präventionskongress, unter dem Motto „Krisen & Prävention!“ stattgefunden. Die dsj ist bereits seit 2005 als Partnerin am Kongress beteiligt und war auch in diesem Jahr zusammen mit dem Netzwerk "Sport und Politik" wieder mit einem Infostand vor Ort, um ins Gespräch zu kommen und ihre präventive Arbeit den vielen tausend Fachbesucher*innen zu präsentieren.
Den Besucher*innen aus den Bereichen der Bundespolizei, Präventionsbereichen der Polizei, Vertreter*innen von Kommunen und Stadt, Präventionsrät*innen und vielen weiteren wird dabei eine große Auswahl an aktueller Fachliteratur, Materialien und Videos aus den Bereichen Bildung, Präventions- und Interventionsarbeit zur Verfügung gestellt.
Am 2. Tag des Kongresses war zudem Elena Lamby, Ressortleiterin Gesellschaftspolitik bei der dsj, gemeinsam mit Dr. Jeannine Ohlert von der Deutschen Sporthochschule Köln, Journalist Hajo Seppelt, Dajana Eitberger von Athleten Deutschland e.V. und Marcel Drayer, Bildungsreferent aus Freiburg sowie dem ehem. Olympiasieger im Wasserturmspringen Jan Hempel Teil der Podiumsdiskussion „Zukunftsblick: Umgang mit Grenzverletzungen und Übergriffen im organisierten Sport – erkennen, anerkennen und handeln!“. Ziel dieser Diskussion war es, aufbauend auf der aktuellen Forschungslage zum Thema (sexualisierter) Gewalt im organisierten Sport und dem Problemaufriss aus der Dokumentation von Hajo Seppelt über u. a. Jan Hempel, der jahrelang unter sexualisierter Gewalt durch seinen Trainer leiden musste, lösungsorientiert in die Zukunft des Sports zu blicken. Dabei wurden Ansätze von Intervention und Prävention sowie praktische Erfahrungen diskutiert.
Elena Lamby formulierte dabei in einer „99 Sekunden take-home-message“, wie aus ihrer Sicht die nächsten Schritte für den Bereich Prävention aussehen könnten: „Kinder und Jugendliche haben das Recht in ihren Sportvereinen und -verbänden geschützt, gefördert und beteiligt zu werden. Wir werden uns weiter dafür stark machen, dass diese Kinderrechte an erster Stelle stehen. Dafür braucht es auch Schutzkonzepte in allen 87.000 Sportvereinen in Deutschland. Die dsj entwickelt daher mit Expert*innen einen Zukunftsplan ‚Safe Sport‘, um die vielen bestehenden Aktivitäten qualitativ und in die Fläche voranzubringen.“
Die Diskussion war Teil der Vergabe des Deutschen Kinderschutzpreises, der Menschen, Initiativen und Projekte prämiert, die sich durch besondere Leidenschaft, Kreativität und Professionalität im Kinderschutz auszeichnen. In diesem Jahr wurde der Ex-Turmspringer Jan Hempel, für seine Courage ausgezeichnet, über sein persönliches jahrelanges Leid durch sexuellen Missbrauch zu sprechen.