Was bleibt, sind einzigartige Erinnerungen für die Teilnehmenden und das Leitungsteam, trotz der Verschiebung der Spiele und der Durchführung in Deutschland statt in Tokio.
Eine Woche intensives Programm
Für das Deutsche Olympische Jugendlager (DOJL) kamen in Frankfurt am Main von 29. Juli bis 5. August 42 Nachwuchssportler*innen und Engagierte aus ganz Deutschland zusammen, alle mit verschiedenen sportlichen oder ehrenamtlichen Hintergründen. Bei gemeinsamen Workshops, Diskussionsrunden, sportlichen Aktivitäten sowie einem digitalen, interkulturellen Austausch mit japanischen Jugendlichen ließen sie trotz geographischer Distanz den Olympischen Geist eindrucksvoll aufleben. Und die Nähe zum Frankfurter Flughafen ermöglichte sogar Begegnungen mit Athlet*innen des Team Deutschland.
Olympia-Modus in allen Facetten
Für Wehmut ob der ausgefallenen Tokio-Reise gab es kaum Zeit. Zu viele neue Eindrücke prasselten tagtäglich auf die Teilnehmenden ein: Sei es bei einer der vielen Challenges und Aktivitäten, wie zum Beispiel den Olympischen Spielen als Mini-Sportwettbewerb oder den verschiedenen Workshops. Mit interessanten Gästen aus sehr unterschiedlichen Bereichen sprachen die jungen Sportler*innen zum Beispiel über die olympischen Werte, den Wandel der Medien oder erlebten interaktiv Themen wie Inklusion, Achtsamkeit und Nachhaltigkeit. Auch das gemeinsame Verfolgen der Olympischen Wettbewerbe stand auf dem Programm. Aufgrund der Zeitverschiebung fiel dafür oft der Schlaf etwas kürzer aus.
Japan-Feeling in Frankfurt
Konnte die Gruppe schon nicht nach Tokio reisen, setzte das Leitungsteam alles daran, Tokio zumindest atmosphärisch nach Frankfurt zu holen. Unterstützt durch die Japan-AG der Deutschen Sportjugend gab es neben einem kulinarischen Japan-Abend inklusive selbstgemachtes Sushi auch einen Tanz- und Kalligraphie-Workshop sowie ein Quiz über Kultur, Menschen und Historie des Gastgeberlandes. Noch mehr Japan-Feeling kam dann beim digitalen Austausch mit der japanischen Partner-Organisation Japan Junior Sports Club Association auf.
Nachhaltigkeit und Olympische Spiele?
Geplant war das Olympische Jugendlager in diesem Jahr erstmalig binational mit einer Gruppe japanischer Jugendlicher. Vor Ort war das nach der Absage für Zuschauer in Tokio leider nicht möglich, sodass die Verantwortlichen ein digitales Programm organisierten. Vier Tage lang lernten sich die japanischen und deutschen Jugendlichen per Videokonferenz in Kleingruppen kennen und beschäftigten sich mit den Zielen der Nachhaltigen Entwicklungund der Rolle des Themas Nachhaltigkeit bei den Olympischen Spielen in Tokio. Zudem erarbeiteten sie aus ihren eigenen Ideen Konzepte, wie der Sportin Zukunft nachhaltiger aufgestellt werden kann.
Aus Fremden wurden Freunde
Beim emotionalen Abschied nach einer Woche Jugendlager zeigte sich, wie eng die Gruppe zusammengekommen war. Von der anfänglichen Unsicherheit vieler Teilnehmenden vor einem hybriden Jugendlager in Deutschland war spätestens jetzt nichts mehr zu spüren. Delegationsleiterin Kiki Hasenpusch, Vorstandsmitglied der Deutschen Sportjugend, zeigte sich glücklich über den Verlauf des DOJL2020:
„Durch die Verschiebung der Spiele und die stete Entwicklung der Pandemie haben sicherlich einige Umstände gegen das Jugendlager gesprochen. Doch ich bin unheimlich froh, dass das Jugendlager stattfinden konnte – es war ein voller Erfolg. Zwar konnten wir die Stimmung vor Ort in Tokio nicht aufsaugen, doch im Jugendlager gab es eine ganz eigene olympische Stimmung – eine des Miteinanders, des Respekts und der Dankbarkeit. Es ist fantastisch zu sehen, was an Programm und Austausch, trotz 9000 km Entfernung zu unseren japanischen Freunden, möglich war und wie gut alle mitgezogen haben. Es sind besondere Zeiten, es waren besondere Olympische Spiele und es war auch ein besonderes Jugendlager – ganz im Sinne des Mottos – Stronger Together .“
Nach dem Jugendlager ist vor dem Jugendlager: Denn bereits jetzt laufen die Vorbereitungen für Peking 2022 - dann hoffentlich vor Ort im Gastgeberland!