Am 2. und 3. April 2025 fand in Berlin der Ganztagskongress „Das Kind im Zentrum“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) statt. Expert*innen aus Schule, Ganztag, Politik, Verwaltung, Kinder- und Jugendhilfe und dem organisierten Sport diskutierten zwei Tage lang über eine kindzentrierte Gestaltung des Ganztags unter Berücksichtigung der Kinderrechte.
Neben der Schaffung eines inklusiven Lern- und Lebensortes Ganztag bedarf es auch die aktive Beteiligung von Kindern und Jugendlichen im Ganztag zu fördern. Denn nur wenn sie in Entscheidungsprozesse auf verschiedenen Ebenen einbezogen werden, können sie lernen, ihre Meinung zu äußern, richtig zu streiten, Kompromisse zu finden und demokratische Prozesse zu verstehen.
Die Übersetzung der UN-Kinderrechtskonvention in die Kinderrechte im Sport zeigt, dass Bewegung, Spiel und Sport geeignete Mittel sind, um Kinderrechte für Kinder und Jugendliche unmittelbar erfahrbar und begreifbar zu machen. Hier lernen sie nicht nur ihr Recht auf Bewegung und Spiel, sondern auch Partizipation: Sie handeln Regeln aus, üben faires Streiten, übernehmen Verantwortung und entwickeln Selbstständigkeit. In dem Fachforum „Recht auf Bewegung und Spiel: Kinderrechte im Ganztag“ geleitet von Julian Lagemann, Vorstandsmitglied dsj, Laura Hantke, Stellv. Vorsitzende der Sportjugend NRW und Miriam Zeleke, Beauftragte für Beteiligung und Förderung von Kindern und Jugendlichen des Landes Hessen, wurde dies anhand von konkreten Anwendungsbeispielen verdeutlicht.
Alle Beteiligten des Fachforums sind sich einig, dass eine partizipative Haltung der Erwachsenen grundlegend für die Umsetzung der Kinderrechte im Ganztag sind. Anstelle starrer institutioneller Strukturen müssen Freiräume geschaffen werden, in denen sich Kinder selbstbestimmt bewegen, erfahren und entfalten können. Kooperationen mit Akteuren aus dem sozialen Nahraum, insbesondere mit Sportvereinen, sind dabei unerlässlich. Die Bedeutung lokaler (Bildungs-)Netzwerke betonte auch Julian Lagemann, Vorstandsmitglied der dsj: „Vernetztes Denken ist der Schlüssel, wenn es darum geht, das Kind ins Zentrum zu rücken.“ Viele Maßnahmen fördern bereits Kinderrechte - oft fehlt jedoch der direkte Bezug. Es gilt, bestehende Ansätze bewusster auf die Kinderrechte zu beziehen und entsprechend zu reflektieren.
Weitere Informationen zum Thema Kinderrechte sind im Bewegungskalender und auf der Website der dsj zu finden.