Im Juli 2023 wurde bekannt, dass die Bundesregierung Mittel für Freiwilligendienste (auch im Sport) massiv streichen möchte. Damit wäre jeder vierte, ab 2025 sogar jeder dritte Freiwilligendienstplatz in Gefahr! Gegen die Kürzungen gibt es aktuell einen Schulterschluss von Verbänden und Organisationen aus ganz verschiedenen Bereichen, die ihre Kräfte bündeln, um bundesweit Protestaktionen durchzuführen und auf die dramatischen Konsequenzen der Kürzungen bei den Freiwilligendiensten aufmerksam zu machen (hier gibt’s noch mehr Infos).
Fast zeitgleich sammelte eine Kampagne von Freiwilligen über 100.000 Unterschriften im Rahmen einer Petition zur Stärkung der Freiwilligendienste, die vom Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages angehört wurde. Am 15. November verabschiedete der Ausschuss einstimmig die Beschlussempfehlung an den Bundestag, eine dahingehende Petition der Bundesregierung mit dem höchstmöglichen Votum „zur Berücksichtigung“ zu überweisen. Dies stellt in den Verfahrensgrundsätzen das höchstmögliche Votum dar.
Da im Rahmen der Freiwilligendienste „ein herausragender Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt erbracht wird“, seien Bund und Länder im Rahmen ihrer jeweiligen Zuständigkeiten und Möglichkeiten dazu aufgerufen, für eine hinreichende staatliche Finanzierung sowie für eine attraktive und insbesondere sozial gerechte Ausgestaltung der Freiwilligendienste Sorge zu tragen, heißt es in der Vorlage.
Das Votum zur Petition hat keinen formalen Bezug zu den Verhandlungen zum Bundeshaushalt. Dennoch ist es ein sehr starkes Signal für die Freiwilligendienste und ein Zeichen der Anerkennung für die verbände- und bereichsübergreifende Zusammenarbeit.
Mittlerweile gibt es gute Nachrichten: Die geplanten Kürzungen bei den Freiwilligendiensten werden für 2024 vollständig zurückgenommen. Dieser wichtige Erfolg ist das Ergebnis des großen Engagements von Freiwilligen, Sportvereinen und Mitgliedsorganisationen gemeinsam mit der Deutschen Sportjugend. Unklar bleibt allerdings weiterhin die Finanzierung der Freiwilligendienste, die jeweils im Schuljahresrhythmus laufen, ab 2025. Dazu gehen die Verhandlungen im nächsten Jahr weiter. Hier ist es wichtig sehr zeitnah eine gute Lösung zu finden.