Bundesinnenministerin Nancy Faeser besuchte vor dem dritten Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn in Frankfurt am Main die Fananlaufstelle „Fans Welcome“ auf der Frankfurter Hauptwache. Schon im März war sie bei der Koordinierungsstelle Fanprojekte bei der dsj (KOS) zu Gast, als das vom Bundesinnenministerium finanzierte Fanbetreuungsprogramm der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Nach neun bisher absolvierten Spieltagen mit knapp 30 Spielen ließ sie sich über den bisherigen Turnierverlauf aus der Perspektive der Fanbetreuung informieren. Den Auftakt bildete eine kleine Stippvisite bei der Fanbotschaft für die Fans der deutschen Nationalmannschaft, die vor dem Spiel ihren Stand neben der Fananlaufstelle aufgebaut hatte. Christian Exner von der KOS sowie Britta Klose vom DFB schilderten der Innenministerin, was alles abseits des grünen Rasens rund um die Nationalmannschaft bisher passiert ist. Wie ist die Stimmung? (gut); Gab es Probleme? (keine großen); kann ich den Helmut abonnieren? (leider nein).
Anschließend begab sich Nancy Faeser in die „Fans Welcome“-Anlaufstelle, die wirklich sehr zentral im Herzen der Hauptwache gelegen ist. Auf dem Weg dorthin bedankte sie sich noch einmal bei den Volunteers, die auch die Arbeit bei der Anlaufstelle unterstützen. In der Anlaufstelle begrüßte KOS-Leiter Michael Gabriel neben der Innenministerin, noch den Bürgermeister der Stadt Frankfurt, Mike Josef, die Sportamtsleiterin Angelika Strötz, den Vertreter des Trägers des Fanprojekts Roland Frischkorn, den Geschäftsführer der Deutschen Sportjugend und Träger der KOS, Leon Ries, den Executive Director von Football Supporters Europe (FSE) Ronan Evain und last but not least den Leiter des Frankfurter Fanprojekts Sebastian Beck und seinen Kollegen Stephan von Plötz, der die Fans Welcome-Anlaufstelle in Frankfurt koordiniert.
Der Projektleiter für die Umsetzung des Fanbetreuungsprogramms, Philipp Beitzel, stellte anschließend Zahlen und Ergebnisse des bisherigen Turnierverlaufs aus der Perspektive der Fanbetreuung dar. So hatten die zehn Fananlaufstellen an den bisher neun Spieltagen knapp 30.000 Kontakte, die 20.000 Exemplare des Fan Guides (10.000 davon in englischer Sprache) werden so gut angenommen, dass bereits nachgedruckt werden musste. Kurz und knapp: Das Fanbetreuungsprogramm läuft sehr erfolgreich, in allen zehn Host Cities sind die Fananlaufstellen aus den dortigen Bemühungen, den Fußballfans gute Aufenthaltsbedingungen zu bieten nicht wegzudenken. Das ist umso bemerkenswerter als diese wichtige Arbeit von den lokalen Fanprojekten mehr oder weniger als eine Zusatzaufgabe zum „normalen“ Betrieb erledigt wird. Dies aber mit Bravour!
Die vereinzelten Anlaufschwierigkeiten in den ersten Tagen sind, insbesondere Dank einer sehr guten Kommunikation im Netzwerk, weitestgehend abgestellt worden. Auch hier durch eine intensive Einbindung der Fanprojekte auf lokaler Ebene und der KOS und des Fans Welcome-Programms auf übergeordneter Ebene.
Aus internationaler Perspektive unterstrich Ronan Evain von FSE die Bedeutung des deutschen Fanbetreuungssystems durch die unabhängigen Fanprojekte. Dieses sei in Europa einzigartig und Garant dafür, dass die 15 internationalen Fanbotschaften schon direkt nach der Auslosung mit den Verantwortlichen in den Host Cities und den „Fans Welcome“-Anlaufstellen in einen produktiven Austausch gehen konnten. Man sehe in Anbetracht des bisherigen Turnierverlaufs wie wertvoll diese Verknüpfung im Netzwerk gewesen ist.
Der größte Erfolgsnachweis für das Fanbetreuungsprogramm ist aber die Stimmung im gesamten Land. Diese ist seit dem ersten Spiel fröhlich, freundlich und überaus friedlich. Die Fans machen den bisherigen Turnierverlauf auch zu einem Erfolg für die Fankultur. Der Fußball bringt die Menschen auf einfache Art zusammen. Insbesondere im Bereich der Sicherheit wurden im Vorfeld negative Vorfälle befürchtet, aber auch hier hat sich bisher die Prognose der KOS bewahrheitet. Und auch die kommunikative Polizeiarbeit leistet hier einen wichtigen Anteil zur positiven Gesamtatmosphäre.
Die Ministerin nahm sich viel Zeit für den Austausch und zeigte sich nicht nur sehr interessiert, sondern auch sehr erfreut über die bisherige Umsetzung des Fanbetreuungsprogramms.
Quelle: KOS (überarbeitet)