Bewegt zur Schule und zur Kita – ohne Elterntaxis!

Gewinner des diesjährigen Deutschen Fahrradpreises: Der BiciBUS

Am 22. September findet jedes Jahr der „Zu Fuß zur Schule“-Tag, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit statt. An diesem Tag werden Kinder dazu aufgefordert, bewegt – also zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Roller zur Schule zu kommen. Auch Eltern, Lehrkräfte sowie Erzieher*innen sollen mitmachen und an diesem Tag das Auto stehen lassen. Die Aktionstage, die in diesem Zusammenhang vom Deutschen Kinderhilfswerk  und dem ökologischen Verkehrsclub Deutschland (VCD) vom 17. September bis 28. September 2024 ausgerichtet werden, richten sich gezielt an Grundschulen und Kindergärten, die sich mit unterschiedlichen Projekten daran beteiligen können. 

Die Förderung aktiver Mobilität stellt ein zentraler Baustein für die Ziele nachhaltiger Entwicklung der Vereinten Nationen dar und kann einen Beitrag für die Gesundheit und das Wohlbefinden, nachhaltige Städte und Gemeinden sowie für den Klimaschutz leisten. Ob Kinder und Jugendliche Wegstrecken aktiv zurücklegen, hängt jedoch meist davon ab, wie sie und vor allem deren Eltern ihre Wohnumgebung, z. B. bezüglich der Sicherheit und Erreichbarkeit von Orten, wahrnehmen. 

Vor dem Hintergrund der aktuellen Umwelt-, Gesundheits-, Bewegungsmangel- und Verkehrsproblematik muss spätestens in den Schulen - bestenfalls auch schon in den Kitas - damit begonnen werden, Kinder verstärkt für einen bewegten Kita- und Schulweg zu begeistern.  Initiativen wie beispielsweise der BiciBus, der bereits durch knapp 50 deutsche Städte rollt, und auch die AKTIONfahrRAD sind angetreten, Kinder und Jugendliche frühzeitig und nachhaltig aufs Rad zu bringen.  

Der Gewinner des diesjährigen Deutschen Fahrradpreises (Kategorie Ehrenamt), die Initiative BiciBUS Deutschland, initiiert bundesweit Radfahren in Gruppen für Kinder und Jugendliche, die quasi als FahrradBus ähnlich dem ÖPNV-Busliniennetz zu bestimmten Zeiten auf vordefinierten Strecken (mit Zu- und Ausstiegspunkten) zu Schulen und Kitas rollen. Hierbei werden alle teilnehmenden Kinder in die BiciBus-Formation integriert, durch Erwachsene nach außen gegen den Autoverkehr abgeschirmt und kommen somit mit Spaß und gemeinsam mit Freund*innen geschützt zum Ziel. 

Der bewegte Weg zur Kita und Schule kann jedoch nicht nur einen Beitrag zum gesunden Aufwachsen leisten, sondern auch die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen fördern:  Denn wenn Kinder zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Roller den Weg zur Schule und zur Kita bewältigen, lernen sie frühzeitig, sich im Verkehr zu bewegen. Legen sie den bewegten Weg eigenständig und/oder mit anderen Kindern zurück, wird zudem ihr Selbstbewusstsein gestärkt. 

Doch die Möglichkeit, in einem geschützten Verbund (wie z. B. im BiciBus) bewegt einen Weg zurücklegen zu können, kann auch in anderer Hinsicht besonders hilfreich werden. Insbesondere wenn es für Grundschulkinder darum geht, im Bereich des schulischen Ganztags im Zuge der Öffnung in den Sozialraum und im Zuge des Besuchs außerschulischer Lern- und Bildungsorte (wie z. B. Sportvereine) weiter entfernt gelegene Orte erreichen und damit entsprechende Distanzen begleitet und geschützt zurücklegen zu können. In einem FahrradBus lässt sich dies gemeinsam und geschützt umsetzen.  

Wenn es gelingt, Schul- und Kitaleitungen, Lehrkräfte und Erzieher*innen und vor allem Eltern von den Vorteilen eines bewegten Schul- und Kitawegs zu überzeugen, ist vieles in aktiver Mobilität denkbar und machbar – auch ohne Elterntaxis. Die Kinder werden ohnehin davon begeistert sein und können bereits morgens nach ihrem bewegten Schul- und Kitaweg wesentlich motivierter und konzentrierter in ihren Tag starten. 


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