Abschließende Tagebucheinträge aus dem DFOJL Paris 2024

Quelle: privat

Paul Fecher berichtet über die letzten Programmpunkte der binationalen Bildungsveranstaltung

Erstmals vom Olympischen Jugendlager gehört hat Paul Fecher, Leichtathletik aus Aschaffenburg, von einem Kaderkollegen, der an der Austragung anlässlich der Winterspiele Peking 2022 teilgenommen hatte. In Paris 2024 war der Mittelstreckenläufer nun selbst mittendrin. Pauls Eindrücke bilden den Abschluss unserer dreiteiligen Serie, in der Finja Malu Herwig und Till Krettnich über den Anfang des DFOJL sowie Augustin Charton über den zweiten Teil berichtet haben.

Tag 11 (3. August)

Nach dem Kulturprogramm und den Sehenswürdigkeiten, die wir an unserem freien Tag besichtigt haben, markiert der elfte Tag des DFOJL meinen persönlichen Höhepunkt: die Abendsession im Stade de France.

Die Workshops des Vormittags bieten mir zunächst die Möglichkeit, einen entspannten Dauerlauf durch den Park de Sceaux zu machen. Nach dem Mittagessen brechen wir dann in die Stadt auf, wo wir vor dem Stadionbesuch noch etwas Freizeit haben. Als begeisterter Läufer gibt es für mich nur ein Ziel: die „Art of Victory“-Ausstellung von Nike im Centre Pompidou, wo es die Traumschuhe der besten Athlet*innen unserer Zeit zu sehen gibt.

Am späten Nachmittag ist es so weit: Zusammen mit über 70.000 Leichtathletik-Begeisterten strömen wir ins Stade de France und treffen vor der eigentlichen Show erneut die französische Leichtathletik-Legende Stéphane Diagana, unseren DFOJL-Paten. Die Plätze sind gut, die Stimmung fantastisch: Alles ist angerichtet für einen Abend der Superlative. Und genau den erleben wir! Ein Höhepunkt jagt den Nächsten: Wir sehen u. a. das 100-Meter-Finale der Frauen, die Mixed-Staffel über 4x400-Meter und das Zehnkampf-Finale der Herren über die abschließenden 1.500 Meter. Eine einzigartige Stimmung und ein Abend, der für immer bleibt. Alles gut dokumentiert durch Selfies mit den Athleten Niklas Kaul, Leo Neugebauer und Makenson Gletty.

Tag 12 (4. August)

Nach dem emotionalen Gipfel einer kurzen Nacht fällt das Aufstehen schwer. Neue Motivation verleiht uns die morgendliche Hockey-Einheit, in der uns Teilnehmende die Grund-Skills mit Ball und Schläger beibringen. Inspirierend verläuft auch der Nachmittag: ein weiteres Mal im Deutschen Haus. Mit DOSB-Vizepräsidentin Verena Bentele, den IOC-Mitgliedern Michael Mronz und Christian Klaue, den dsj-Vorstandsmitgliedern Stefan Raid und Kiki Hasenpusch sowie dem Leiter der Stabsstelle Olympiabewerbung beim DOSB, Stephan Brause, führen wir ausgiebige Gespräche. Michael Mronz nimmt sich sogar die Zeit für ein Interview mit mir. Und damit nicht genug für diesen Tag. Erst chillen wir in der deutschen Fan Zone. Dann bestaunen wir den glitzernden Eiffelturm und die beleuchteten Champs Elysées in der Pariser Nacht. Atemberaubend. Per Livestream jubeln wir Noah Lyles, dem Schnellsten der Welt, zu. Und als krönenden Abschluss treffe ich unter dem Arc de Triomph Mark Allen, eine absolute Triathlon-Legende.

Tag 13 (5. August)

„Sacken lassen“ – das Motto dieses Tages, den wir im CREPS verbringen. Gar nicht so einfach, wenn nach dem Frühstück Dirk Nowitzki hereinspaziert. Unser „german wunderkind“ steht Rede und Antwort auf all unsere Fragen. Das Unterfranken-Selfie mit Dirk, der unweit meiner Heimat Aschaffenburg aufgewachsen ist, markiert einen weiteren Höhepunkt meiner Erlebnisse im Jugendlager.

Auch ein zweiter Gast nimmt sich viel Zeit für uns: Manon Houette, ehemalige französische Handballnationalspielerin. Am Spätnachmittag erweitern wir unsere Horizonte durch finale Bildungseinheiten: Der Workshop zum Thema Nachhaltigkeit gefällt mir aufgrund der direkten Relevanz für unseren persönlichen Alltag besonders.

Tag 14 (6. August)

Unser letzter kompletter Tag als eng zusammengewachsene deutsch-französische Gruppe. So viel haben wir erlebt. Die persönlichen Höhen und Tiefen teilen wir in unserem eingespielten Farbgruppen. Und dabei sind wir sind uns einig: Die Erlebnisse der letzten zwei Wochen werden uns noch lange begleiten! Genial, dass wir hier dabei sein durften. Prägend sind v. a. die Freundschaften und Begegnungen, Wettkämpfe und die olympische Atmosphäre in den Stadien und der ganzen Stadt, die überall spürbar ist.

Gebührend feiern wir beim Abschlussabend. Dabei verbinden wir die französische und deutsche Partykultur, z. B. mit einem Quiz zu Songs aus beiden Ländern.

Ein würdiges Finale unserer gemeinsamen Zeit. Dies wird deutlich, als es an die Verabschiedung geht: Tränen und Umarmungen sind Ausdruck dessen, wie eng unsere Freundschaften sind, wie tief wir als Teilnehmende und Nationen im Jugendlager verbunden sind.

Tag 15 (7. August)

Die Team D-Koffer sind gepackt. Nicht nur mit meiner Einkleidung. Vielfältige, prägende Erfahrungen einer unglaublichen Zeit nehmen ich mit zurück nach Frankfurt. Mit dem Bus brechen wir nach einem letzten Frühstück im CREPS auf. Bevor es losgeht, verabschieden wir uns (vorerst) von unseren französischen Mitstreitenden, die endgültig zu echten Freund*innen geworden sind.

Unser binationales Jugendlager – ein Paradebeispiel dafür, wie nachhaltig die Olympische Idee Brücken baut und vereint. Merci beaucoup an alle, die das für uns möglich gemacht haben.


Impressionen DFOJL Paris 2024 - Teil 3

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